Wiedersehen mit Marcus Goldman

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Im April 1999 wurde Alaska Sanders tot aufgefunden, nach einer relativ kurzen Ermittlung wurde ein Verdächtiger gefunden, der gestanden und seinen Komplizen verraten hat. Elf Jahre später erhält Sergeant Perry Gahalowood, der seinerzeit zum Ermittlungsteam gehört und von der Schuld der Verdächtigen überzeugt war, eine anonyme Nachricht zugespielt, die ihn daran zweifeln lässt, damals die richtigen Personen verhaftet zu haben. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Marcus Goldman, den er aus der Ermittlung gegen Harry Quebert kennt, rollt er den Fall gegen alle Widerstände auf und fördert erstaunliche Einzelheiten zutage, die die damaligen Ereignisse in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.

Zum dritten Mal gibt es ein Wiedersehen mit dem Schriftsteller Marcus Goldman und zum wiederholten Male konnte mich die Geschichte abholen, unterhalten und begeistern. Dabei bleibt der Autor seiner Art der Erzählung treu und verknüpft scheinbar mühelos Vergangenheit und Gegenwart zusammen, sodass am Ende alle Fragen beantwortet sowie alle losen Enden lückenlos zusammengeführt werden. Hierbei wird jeder zeitliche Sprung penibel beschriftet, sodass keine Unklarheiten entstehen können, um welche Zeitspanne es sich gerade dreht. Man muss die ersten zwei Teile nicht zwingend gelesen haben, um dieser Geschichte folgen zu können, sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass abgesehen davon, dass man tolle Bücher verpasst, es immer wieder Hinweise und Andeutungen auf vergangene Vorgänge gibt, die nicht immer Sinn ergeben, wenn man nicht ungefähr weiß, um was es geht. Zu Beginn hatte ich, obwohl ich beide Bücher kenne, selbst einige Schwierigkeiten, die Zusammenhänge zu verbinden, dies legte sich aber zum Glück ziemlich schnell und ich rauschte nur so durch das Buch.

Die Spannung wurde durch die permanenten Zeitsprünge konstant oben gehalten, die kleinen Hinweise an vielen Kapitelenden führten zusätzlich dazu, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Dies endete oft damit, dass mein Vorsatz, nur noch ein Kapitel zu lesen, torpediert wurde, denn das Buch aus der Hand zu legen, war so natürlich gar nicht möglich. Glücklicherweise hatte ich Zeit und Muße, am Ball bleiben zu können, denn gedanklich konnte ich mich vom Fall nur schlecht lösen. Die vielen Wendungen haben mir sehr gefallen, und auch wenn ich versucht habe, den Hergang zu erraten, lag ich doch meilenweit daneben, was den tatsächlichen Ausgang betrifft. Großartig hat der Autor die vergangenen Ereignisse mit der Gegenwart im Buch verbunden und eine Auflösung präsentiert, die mich verblüfft hat. Erstaunlich dabei ist, dass jedes Puzzleteil seinen exakten Platz gefunden hat. Andeutungen zum Ende hin lassen einen weiteren Teil mit Marcus Goldman vermuten, wobei der Fall Alaska Sanders komplett abgeschlossen worden ist. Ich freue mich drauf! Für die spannende Unterhaltung vergebe ich gerne die volle Punktzahl und lege ein extra Sternchen hinzu.