Gekonntes Zusammenspiel von Fiktion und Historie

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leseclau Avatar

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In diesem Krimi sind Fiktion und Realität gekonnt verwoben. Wir tauchen ein mitten ins Bonn der 50er Jahre. Die Bundesrepublik soll gestärkt werden. Doch wer spielt hier welches Spiel?

Philipp Gerber, Deutsch-Amerikaner und der amerikanischen CIC zugehörig soll den Mord an einem deutschen Kriminalbeamten aufklären. Dieser gehörte zu einer neu gegründeten Sondereinheit des BKA. Nach und nach versteht Gerber, wem der Kriminalbeamte auf die Spur gekommen ist. Es handelt sich um eine Untergrundorganisation, die die „alte Ordnung“ wiederherstellen möchte. Mit dieser Untergrundorganisation hatte Gerber schon im Krieg zu tun, sein bester Freund fiel ihr zum Opfer. Und so ist er nicht nur dienstlich verpflichtet, den Fall aufzuklären, er möchte auch persönlich Rache nehmen. Dabei kommt ihm zunächst unverhofft eine junge Journalistin zu Hilfe. Diese wird ihm nach und nach zur Vertrauten, Geliebten und auch Korrektiv seiner Haltung.

Ich hatte zuvor noch nie von der Gruppe der „Wölfe Deutschlands“ gehört. Insofern war das Buch für mich eine Bereicherung im Verständnis der jungen Bundesrepublik Deutschland. Dazu haben auch das am Ende eingefügte Interview sowie die ausführliche Erläuterung der historischen Situation beigetragen. Aber nicht nur die historischen Fakten haben mich fasziniert , sondern der gesamte Stil des Buches hat mir gefallen. Die Personen sind sehr sorgfältig ausgearbeitet. Man kann sich einen 2. Band perfekt vorstellen. Neben dem Cover, das für mich die Zeit perfekt widerspiegelt, fand ich auch die KApitelgestaltung sehr gelungen.

Einzig die Zufälle – Gerber ist immer genau zum richtigen Zeitpunkt vor Ort – waren mir gegen Ende etwas zu viel.