Mitreißender Thriller, hervorragend recherchiert

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Bonn, die Hauptstadt der jungen Bundesrepublik. Die Turbulenzen des Wahlkampfs 1953. Und eine Verschwörung um das junge BKA, den amerikanischen CIC und das nationalsozialistische Netzwerk der "Wölfe Deutschlands". Wie so oft klingt der Klappentext von Ralf Langroths Auftakt zu einer neuen Krimiserie vielversprechend. Oft habe ich jedoch die Erfahrung gemacht, dass viele Bücher die Spannung, die ein solches Setting verspricht, nicht wirklich einlösen können. Nicht so bei "Die Akte Adenauer".
Der Autor überzeugte mich sehr schnell durch einen sehr angenehmen Schreibstil. Auch wenn die Handlung mal nicht bis zum Zerbersten mit Action gefüllt war, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.
Schuld daran ist auch der sympathische Hauptcharakter Phillip Gerber, der gerne mal den ein oder anderen schlagfertigen Spruch parat hat. Auch die Nebenfiguren sind gut konzeptioniert. Die Handlung insgesamt ist vielseitig und gut erzählt. An keiner Stelle hatte ich das Gefühl, dass die aktuelle Passage sich zieht oder das Buch unnötig streckt.
Besonders zu loben sind die ausführlichen Recherchen des Autors. Im gesamten Buch merkt man, wie gründlich die historischen Hintergründe recherchiert sind. Auch die Karte von Bonn im Einband ist ein nettes Gimmick, welches die Beschreibungen im Buch noch realistischer erscheinen lassen.
Insgesamt ist "Die Akte Adenauer" ein hervorragender Thriller, an den ich zu Beginn keine sonderlich großen Erwartungen hatte, mich aber restlos überzeugt hat!