Spannend mit leichten Schwächen

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Worum geht’s?
Kurz vor der zweiten Bundestagswahl in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands wird ein hochrangiger Beamter des BKA ermordet. Philipp Gerber, der dessen Nachfolge antreten soll, wird mit der Aufklärung des Falls beauftragt – und gerät prompt in ein Wirrwarr aus politischen Interessen, Konflikten und Gefühlen, das die junge Bundesrepublik fest im Griff hat.


Meine Meinung:
Vor Krimis in historisch bedeutenden Settings habe ich normalerweise immer ein kleines bisschen mehr Respekt, da es nicht jedem Autor immer gelingt, die passende Balance zwischen Kriminalfall und historischen Betrachtungen zu finden. Der Schreibstil liest sich hier aber überwiegend flüssig und hat mich recht schnell in einen angenehmen Flow versetzt. Das Setting wird dabei wirklich anschaulich beschrieben, ohne zu leiernd zu werden oder zu viel Augenmerk auf für die Handlung eigentlich irrelevante Fakten zu legen.

Was der Geschichte jedoch eventuell ganz gut getan hätte, wären mehrdimensionalere Charaktere gewesen. Zu Beginn habe ich das noch auf das frühe Stadium der Handlung geschoben, mit der Zeit hat mir aber doch so ein wenig die Tiefe bei den Figuren gefehlt, was insbesondere bei Protagonist Philipp schade war. Ein wenig seltsam fand ich auch ehrlich gesagt, dass so krampfhaft versucht wurde, eine Liebesgeschichte in der Handlung unterzubringen. Meiner Meinung nach wirkte das irgendwie ein wenig seltsam, und notwendig war es eigentlich auch nicht.

Gut gefallen hat mir dann wiederum die Aussicht auf weitere Bände der Reihe. Hier sehe ich definitiv Potenzial für eine genauere Charakterentwicklung des Protagonisten, die in diesem Buch vielleicht noch nicht ganz so viel Platz gefunden hat, weitere Geschichten aber definitiv spannend machen würde.


Fazit:
Wer Krimis, historische Romane oder beides zusammen mag, dem wird dieses Buch auf jeden Fall gefallen. An einigen Stellen hat die Geschichte meiner Meinung nach zwar ein wenig geschwächelt, im Großen und Ganzen konnte sie mich aber wirklich gut unterhalten.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.