Authentische und spannende Story

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bi_na Avatar

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Die Akte Madrid ist bereits der zweite Kriminalroman der Lennard-Lomberg-Reihe aus der Feder von Andreas Storm. Bereits das Cover ist mit seinem Farbwechsel von orange (das neunte Gemälde, Bd. 1) auf grün (sonst bleibt alles gleich) mit einem hohen Wiedererkennungswert verbunden. Auch in diesen zweiten Band ist Andreas Storm wieder in seinem Element und verbindet wie kein anderer fiktives, bis zum Beispiel die Malerin und ihr gestohlenes Gemälde mit realen historischen und politischen Ereignissen. Das macht die Story zwar sehr komplex, aber auch sehr authentisch. Auf unterhaltsamer Weise lernt man hier sehr viel über geschichtliche und politische Hintergründe. Die verschiedenen Zeitsprünge und Perspektiven erfordern jedoch ein konzentriertes Lesen. Ebenso muss man aufpassen bei den zahlreichen vorgestellten Charakteren. Das Personenregister im Buch ist hier im Roman sehr hilfreich und auch von Nöten. Insbesondere die Lebensgefährtin von Lennard Lomberg, Sina Röhm, die Leiterin des Dezernats für Kunst- und Kulturgutkriminalität beim BKA ist nicht nur die perfekte Ergänzung zum kunsthistorischen Ermittler, auch charakterlich ein hervorragender Gegenpart. Ebenso die Nebenfiguren in Spanien sind liebevoll und detailreich ausgearbeitet. Die Zeitsprünge und Perspektivwechsel erinnern mich irgendwie an den Da Vinci Code und ich finde nicht minder spannend.
Durch die persönlichen Motive und Wendungen dreht der Autor ordentlich an der Spannungskurve und der Leser ist sofort gefesselt . Andreas Storm hat mit seinem Kunsthistoriker Lennard Lomberg, der sich in der Rolle des Kunstdetektivs auf Abwegen gefällt; eine authentische und sympathische neue Krimifigur erschaffen. Wer Spaß hat, an politischen und historischen Ereignissen und Kunstinteressiert ist, kann hier auf unterhaltsamer Weise etwas dazu lernen. Überdies wird der Leser noch mit interessanten Figuren belohnt. Mit vier Sternen ist man gut aufgehoben.