Dunkle Geheimnisse

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schokoflocke Avatar

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„ Gleich mehrere Väter der Kriegsgeneration hatten ihren Söhnen die dunklen Geheimnisse ihres Lebens verschweigen wollen und ihnen doch ein Vermächtnis aufgebürdet. Auf ganz unterschiedliche Weise hatten die Söhne unter dieser Last gelitten und sich ihren eigenen Lebensweg bewusst oder unbewusst vorzeichnen lassen. "

Lennard Lomberg macht sich schon zum zweiten Mal auf der Suche nach einem gestohlenen Gemälde. Das brisante an dem neuen Fall ist nicht nur, dass der Vorbesitzer des Bildes der deutscher Verteidigungsminister ist, seit dem Krieg gilt das Gemälde schon als verschollen…
Auf diese Fortsetzung hab ich mich sehr gefreut, da mich schon der Vorgänger „ Das neunte Gemälde " überzeugen konnte. Es ist kein typischer Kriminalroman, aber genau die Verbindung von Kunst- und Zeitgeschichte mit politischen Verwicklungen macht diese Reihe für mich so interessant und lesenswert. Anfangs ist die Geschichte nicht ganz leicht zu folgen, weil sie auf vielen Zeitebenen erzählt wird, es ist aber sehr spannend, wie die Puzzleteile sich im Laufe des Buches in ein logisches Ganzes zussamenfügen. Ich fand das Buch angenehm zum lesen und auf eine ruhige, unaufdringliche Art fesselnd. Auf vielen Stellen ist die Geschichte sehr detailliert und informativ und eben diese Mischung aus Unterhaltung und einem Sachbuch gefällt mir besonders gut. Wie schon im ersten Teil ist das zentrale Thema auch hier nicht die Jagd nach den verlorenen Schätzen, sondern das düstere Erbe der Kriegsgeneration. Wieviele Kriegsverbrechen blieben unentdeckt und die Täter konnten weiterhin ein sorgloses und luxuriöses Leben führen? Auch wenn wir die Vergangenheit nicht ändern können, mach mich das schon nachdenklich…
Ich hoffe, dass Lomberg sich bald wieder auf die nächste, spannende Suche machen wird.