Gelungene Fortsetzung

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frau_ke Avatar

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Ein gestohlenes Gemälde, ein findiger Kunstexperte und viele unvorhersehbare Wendungen – das sind die Zutaten für Andreas Storms zweiten Roman. Die Geschichte spielt erneut auf verschiedenen Zeitebenen; erzählt wird in kurzen Kapiteln – das macht es kurzweilig und spannend, kann aber auch verwirren und dazu führen, dass man den roten Faden verliert. Hinzu kommen verschiedene Handlungsorte und immer wieder neue Charaktere, die die Geschichte „beeinflussen“. Stellenweise sind es gar zu viele Handlungsstränge und Personen, die sich kreuzen.

Detailliert und mit vielen (kunst-)historischen Anekdoten gespickt, erzählt Andreas Storm eine Geschichte, die nicht nur Kunst- und Geschichtsinteressierte begeistern dürfte – egal, ob man den ersten Teil gelesen hat oder nicht. Zwar gibt es hin und wieder kurze „Rückblenden“ zum ersten Band, aber diese sind für den Verlauf der Geschichte nicht ausschlaggebend.

Sowohl layouttechnisch (Cover, Kapitel) als auch stilistisch (mehrere Zeitebenen und wechselnde Orte) knüpft der zweite Band an den Debütroman an. Wer den ersten Teil gelesen hat, fühlt sich im zweiten also sofort zu Hause. Eine gute Neuerung ist das Personenregister am Ende, das die Haupt- und Nebencharaktere, sortiert nach ihrem Auftreten in den verschiedenen Jahren, enthält. Das ist hilfreich, um nicht den Faden zu verlieren, da z.B. einige Charaktere eine Doppelidentität besitzen und in verschiedenen Jahren auftreten.

Fazit: „Die Akte Madrid“ ist kein Buch für Zwischendurch, da man sonst aufgrund der viele Zeitsprünge und Wendungen den roten Faden verliert. Aber wenn man sich darauf einlässt, wird man mit einer spannenden, vielschichtigen Geschichte belohnt. Und der Cliffhanger am Ende macht bereits Lust auf den – hoffentlich geplanten – dritten Band.