Histo- Kunst- und Politik-Krimi-Mix

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harlekin Avatar

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Im 2. Band der Lennard-Lomberg-Reihe muss sich die Hauptfigur erneut mit der Wiederbeschaffung von Raubkunst befassen. Bildeten im ersten Band die Raubzüge im besetzen Frankreich den Aufhänger, sind es diesmal die widerrechtliche Aneignung eines Kunstwerkes aus Spanien zur Zeit der Franco-Diktatur. Da Lomberg bei seiner Suche in Kreise vordringt, wo Geheimes geheim bleiben soll, wird auch dieser neue Auftrag ihm wieder alles abverlangen.

In steten Wechseln zwischen Vergangenheit und Gegenwart verfolgt man als Leser nun die Aktivitäten Lombergs, die ihn europaweit z. B. von Madrid nach Granada bis nach Bonn führen werden und bei denen er auf aktive Mithilfe von Kriminalrätin Sina Röhm und seinem direkten persönlichen Umfeld zählen kann. Denn das Geflecht aus Verstrickungen des Franco-Regimes mit rechtsgerichteten Kreisen in der BRD und der Surrealisten-Bewegung um Lorca, Bunuel und Dali sind selbst für Lomberg allein nicht so einfach zu entwirren.

„Die Akte Madrid“ ist eine gelungene Fortsetzung, die wieder mit interessanten historischen und kunsthistorischen Fakten aufwartet. Die komplexe, detailreiche Handlung lebt auch durch den bildhaften, leicht verständlichen Schreib- und Erzählstil der sich mit weit schweifenden Ausschmückungen zurückhält. Ein Figurenregister mit den fiktiven und realen Charakteren ist im Anschluss angefügt und in den Klappdeckeln sind jeweils ein Kartenausschnitt von Granada und Bonn skizziert, so dass man auch optisch die Wege nachvollziehen kann. Ich kann das Buch, ein Mix aus Histo- Kunst- und Politik-Krimi definitiv weiterempfehlen und vergebe 4 von 5 Sterne.