Kunstkrimi

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Andreas Storms neuer Krimi Die Akte Madrid ist schon der zweite Band aus der Reihe um den Kunstexperten Lennard Lomberg, der zu Rate gezogen wird, wenn Beutekunst gesucht wird.

Sein neuester Auftrag: Der deutsche Verteidigungsminister und Nato-Generalsekretär in spe steckt in einem Schlamassel; ein surrealistisches Gemälde, das seinem Vater gehörte und seit dem 2. Weltkrieg als verschwunden galt, ist in Granada gestohlen worden, wo es im Geheimen seit 70 Jahren hing. Das Vorleben seines Vaters? Mindestens dubios.

Lomberg soll das Bild finden und einen Skandal vermeiden. Doch bald wird es immer verwickelter, gut, dass Lomberg bei seinem Ermittlungen in Granada auf die Unterstützung seiner Tochter Julie und seiner Freundin Sina Röhm vom BKA zählen kann. Denn gemeinsam tauchen sie ein in die Untiefen der deutsch-spanischen Geschichte vom Spanischen Bürgerkrieg bis zu den Verflechtungen der jungen Bundesrepublik mit Francos Regime.

Der Autor schreibt wiederum sehr kenntnisreich über Geschichte und Kunst, ein Glossar lässt erkennen, wo Fiktion auf Realität trifft. Das Buch liest sich sehr flüssig und schnell. Spannung kam durchaus auf, wobei mir das Ende etwas „zu glatt“ lief.

Zwei Fehler haben mich noch gestört, die Fakten sollten stimmen: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sitzt in Straßburg und nicht in Den Haag und Honorarkonsule haben gerade keine diplomatische Immunität, die sie umfassend vor Strafverfolgung schützt.

Ansonsten war es aber eine schöne Urlaubslektüre, die mich gut unterhalten hat und für Krimifans einen näheren Blick wert ist.