Kunstraub mit politischer Brisanz

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Das auffallend grüne Cover weckte sofort meine Neugier und der Klappentext ließ einen tiefgründigen Roman mit einer Verknüpfung von Politik, Kunst und vielfältigen Verstrickungen erwarten. Ich war sofort von der Geschichte gefangen und habe das Buch mit Begeisterung gelesen.

Die Handlung spielt im Jahr 2016 im spanischen Granada. Ein Gemälde wird aus einem Luxushotel gestohlen. Eng verbunden mit diesem Gemälde sind Intrigen der Vergangenheit und Korruption bis in die höchsten politischen Ebenen.
Der Kunstexperte Lennard Lomberg macht sich im Auftrag des deutschen Verteidigungsministers Franziskus Ritter auf die Suche nach dem verschwundenen Bild. Tatkräftig wird er dabei von seiner Tochter Julie und seiner Lebenspartnerin, der Kriminalrätin Sina Röhm, unterstützt. Die Geschichte spielt neben der Gegenwart auf verschiedenen Zeitebenen mit Rückblicken in die 1940er und 1960er Jahre und weist schwierige politische Verbindungen der Franco-Diktatur mit dem Dritten Reich und der frühen BRD auf. Diese historischen Ereignisse sind vom Autor gekonnt in die Geschichte eingearbeitet. Die gut dargestellten Charaktere der Protagonisten verknüpft mit den wahren historischen Persönlichkeiten machen die Geschichte lebendig. Hilfreich für das Verstehen ist dabei das Personenregister am Ende des Buches.

Kunsthistorie und politische Geschichte werden hier in einem Kriminalroman vereint. Der Autor Andreas Storm hat viele Fakten und Einzelheiten gut recherchiert und informativ dargestellt. Allerdings gehen diese Details manchmal zu Lasten des Spannungsbogens. Der Schreibstil ist etwas anspruchsvoll. Der Roman liest sich jedoch sehr flüssig und angenehm.
Insgesamt kann ich dieses Buch allen, die gerne Romane mit geschichtlichem Hintergrund lesen, wärmstens empfehlen.