Nach dem Faschismus

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krani Avatar

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Das Bild, das schon in „Das neunte Gemälde‟ gesucht wurde, ist nun aufgetaucht aber sofort wieder verschwunden. Kunstexperte Lomberg wird von einem deutschen Minister beauftragt, es wiederzufinden. Dieses Buch lässt sich auch ohne Kenntnis des ersten Bandes lesen. Aber es geht hier nur vordergründig um ein Kunstwerk. Denn es handelt sich um Beutekunst. Damit führen die Ermittlungen tief in die Geschichte und in den Faschismus in Deutschland und Spanien hinein.
Es ist ein echter Thriller. Es geht Schlag auf Schlag: Jede Szene treibt die Handlung voran. Dabei ist sehr hilfreich, dass sie alle mit Ort und Zeit überschrieben sind. Es gibt außerdem ein Personenverzeichnis im Anhang. Hier erfährt man auch genau, wen es wirklich gegeben hat und wer fiktiv ist.
Man muss sehr aufmerksam lesen, damit einem nichts entgeht. Dies ist kein Buch zum gemütlichen Drinversinken, sondern zum Mitdenken, aber es lohnt sich wirklich. Es ist in einem fort spannend. Man wird hineinversetzt in die deutsche Nachkriegszeit und kommt den Menschen nah, die damals politsche Verantwortung trugen und missbrauchten. Ähnlich in Spanien, das ohne das nach(?)faschistische Deutschland vielleicht keine Francodiktatur gehabt hätte.
Die Geschichte ist toll erzählt. Spannend weil man die Menschen zunächst nicht durchschaut. Wer hat welches Interesse, welchen Bezug? Und immer wieder ist jemand ein anderer als erwartet. Es gibt überraschende Wendungen, und so klar wie das ganze Buch sich liest, so klar endet die Geschichte selber nicht – sondern anders als erwartet. Großartig.