Spanische Verwicklungen

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"Die Akte Madrid" ist bereits der zweite Fall für den Kunstsachverständigen Lennard Lomberg, der hier durch die Bitte des deutschen Verteidigungsminister in ein dunkles Stück Kunstgeschichte und deutsch-spanischer Vergangenheit hineingezogen wird.

"Tormentas en cierne" ist ein verschollenes Kunstwerk der spanischen Surrealistin Alma Arras, das lange als verschwunden galt. Nun taucht es wieder auf - und ist sogleich verschwunden. In einem sogenannten Deposito - einer Art Ferienwohnung - in der Alhambra in Granada wurde das Bild von der Wand entfernt und befindet sich nun in den Händen eines Erpressers, der den Eigentümer, in dessen Besitz sich das Bild unwissentlich befand, nun in die Mangel nimmt. Jener Besitzer ist der deutsche Verteidigungsminister, dessen Vater einst in Spanien umtriebig aktiv war. Da der Verteidigungsminister für höhere Weihen im Gespräch ist, kann er folglich einen Skandal um Beutekunst und einen Erpresser nicht brauchen - und aktiviert Lennard Lomberg, der sich in Spanien nun umtut.
Dabei stößt er in diesem toll montierten und erzählten Roman auf ein dunkles Kapitel Kunstgeschichte zur Zeit Francos - und lehrt damit den Leserinnen und Lesern viel Wissenswerte über eine Zeit, die hierzulande noch reichlich unbekannt ist.

In diesem Sinne unterhält "Die Akte Madrid" niveauvoll und kenntnisreich - was für einen Krimi beileibe keine schlechte Kombination ist. Exzellent!