Behutsame Einführung

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waldeule Avatar

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Eine ungewöhnlich lange Leseprobe. Dennoch, auch nach diesen 60 Seiten bin ich nicht viel schlauer als zuvor. Sehr gemächlich beginnt dieser historischer Krimi, obwohl durchaus viel passiert. Eine Leiche wird gefunden, eine alte Freundin kehrt wieder und ein Kommissar muss sich sortieren. In einer sehr ruhigen, unaufgeregten Sprache lernen wir (was mich etwas verwundert hat) zuerst Kriminalsekretär Gräf kennen und erst kurze Zeit später taucht die wohl eigentliche Hauptperson Georg Rath auf. Über ihn konnte ich mir noch keine Meinung bilden (ich kenne auch die Vorgängerbände nicht), seine Gefühle und Gedanken blieben noch zu sehr im Verborgenen.

Die Krimihandlung beginnt mit dem Auffinden eines Opfers, ein Detail am Tatort deutet auf die Verbindung zum Prolog hin, doch die genauen Zusammenhänge erschließen sich momentan nicht. Mit gefällt vor allem die ausgefallene Tatausführung ohne unnötige Brutalität und Grausamkeit. In einem Aufzug zu ersticken ist alles andere als alltäglich. Ich bin sehr gespannt, wie dieses Rätsel aufgelöst wird und was Rath alles aus dem Leben des Täters zutage fördert.

Bei einem historischen Krimi ist mir auch immer die Darstellung des zeitgeschichtlichen Kontextes wichtig. Den habe ich hier etwas vermisst, außer ein paar allgemeine Sätze über Nazis und Kommunisten ist keine zeitliche Zuordnung erkennbar. Ich hoffe nur, dass mit dem Verlauf des Krimis auch mehr über das Leben in damaliger Zeit erzählt wird.

Fazit: Ich bin abwartend, die Lesprobe führt behutsam ein - was daraus wird, wird erst das ganze Buch zeigen.