"Die Akte Vaterland"

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evelyn Avatar

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Tokala lebt abgegrenzt in Einheit mit der Natur in einem Wald/Moor an der preußisch-polnischen Grenze. Er wird Zeuge einer Vergewaltigung an einer Frau, alte Erinnerungen kommen in ihm hoch, doch anstatt der Frau zu helfen, flieht er genau wie damals vor den bösartigen Menschen zurück in die Einsamkeit.
Dann springt die Geschichte in das Jahr 1932. Im Vergnügungszentrum von Berlin, das Haus des Vaterlandes genannt wird, wird die Leiche eines Schnapslieferanten im Aufzug gefunden. Merkwürdigerweise scheint die Leiche ertrunken zu sein, außerdem wird die Einstichstelle einer Spritze gefunden. Der zuständige Komissar Gereon Rath kommt trotz Bereitschaftsdienst verspätet zum Fundort, weil er seine langjährige Freundin, die lange in Paris war, vom Bahnhof abholt. Die Leiche verpatzt ihm sein Wiedersehen und sein Heiratsantrag an Charly stößt auch nicht auf die erwartete Gegenliebe.

Die Umgebung, Geschichte und die Personen werden sehr plastisch dargestellt, liebevoll werden den Personen Ecken und Kanten verpasst, so dass sie wie aus dem Leben gegriffen wirken. Sehr angenehm ist dass der Krimi in einen historischen Hintergrund eingefügt wurde und deshalb nicht im luftleeren Raum steht. Mühelos findet sich der Leser in die Geschichte ein, auch wenn er die drei Vorgänger nicht kennt. Dank der langen Leseprobe kann man sich so in die Geschichte einlesen, dass man gar nicht mehr aufhören will. Auch die verwendete Sprache ist sehr angenehm zu lesen.
Ein Buch dass sich sicherlich zu lesen lohnt!