Kommunisten, Nationalsozialisten und rote Tücher

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„Die Akte Vaterland“ von Volker Kutscher. Im Prolog (1920) wird Tokala beschrieben, so nennt er sich selbst, es ist sein Kriegername, der Fuchs. Er ist in den Wald an der deutsch-polnischen Grenze geflohen, vor dem Bösen, seiner Vergangenheit, wie er sagt. Doch es scheint zurückzukommen. Er beobachtet eine Vergewaltigung und zieht sich zurück. Berlin, Juli 1932:  Kriminalsekretär Reinhold Gräf von der Mordbereitschaft wird zu einem Toten im Lastenaufzug des Vergnügungstempels „ Haus Vaterland“ gerufen.  Kommissar Gereon Rath stößt verspätet zu ihnen. Erst musste er seine Freundin Charly vom Bahnhof abholen. Seit drei Jahren ein Paar hat sie die letzten 10 Monate in Paris verbracht. Seinen Heiratsantrag beantwortet sie nicht, dementsprechend ist Raths Stimmung. Der Gerichtsmediziner Dr. Karthaus geht davon aus, das der Tote ertrunken ist. Das Buch beginnt sehr spannend und ich würde sehr gerne den Hintergrund von Tokala näher kennenlernen, warum lebt er für sich alleine? Andererseits gilt es auch einen Mord aufzuklären - Jahre später, wo liegen die Zusammenhänge? Die LP liest sich schlüssig. Die Charaktere werden einfühlsam und nachvollziehbar eingeführt, Spannung aufgebaut und ich hätte am liebsten gleich weiter gelesen. Dies ist der vierte Fall von G. Rath, leider sind die Anderen spurlos an mir vorbeigegangen. Gerade durch die zeitliche Einbettung des Krimis finde ich ihn höchst interessant.