Mysteriöser Mord im Berliner Vergnügungstempel

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marionhh Avatar

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Im Berlin der frühes 1930er Jahre: Kurz vor der Machtergreifung Hitlers, Nazis und Kommunisten liefern sich blutige Straßenschlachten, passiert ein merkwürdiger Mord: Ein Lieferant des noblen „Haus Vaterland“ liegt tot im Aufzugsschacht – alles deutet auf Ertrinken hin. Ein neuer schwieriger Fall für Kommissar Gereon Rath, der sich zudem noch mit seinen privaten Kümmernissen herumschlagen muss….

Ein sehr spannender klassischer Krimi, der zudem in einem sehr interessanten historischen Umfeld spielt. Kenntnisse der vorangegangenen Fälle von Rath sind fürs Verständnis nicht unbedingt erforderlich, aber wenn diese auch so spannend sind wie die LP, auf jeden Fall lesenswert! Der Schreibstil ist anspruchsvoll, aber gut zu lesen und flüssig.

Rath ist ein interessanter Charakter, aus seiner Sicht erzählt, erfährt man zwar einiges aus seiner Gefühlswelt, aber er bleibt merkwürdig zwiespältig, als sei er sich seiner Gefühle selbst nicht ganz im Klaren. Hier wiederum wäre die Vorgeschichte eventuell hilfreich, aber dies tut der Spannung keinen Abbruch. Ich finde besonders den historischen Hintergrund – Nazideutschland in den 30er Jahren - sehr interessant. Außerdem bin ich sehr neugierig zu erfahren, ob und wie Rath seine Beziehung zu seiner großen Liebe Charlotte weiterführen kann und wie das mit seiner - manchmal doch recht unkonventionellen - Polizeiarbeit vereinbart werden kann.

Und allen voran ist natürlich auch der Fall selbst mysteriös. Bereits im Prolog geschieht ein schreckliches Verbrechen, beobachtet von einem Einsiedler im Wald an der deutsch-polnischen Grenze. Wie hängen diese Fälle zusammen? Und eine Verbindung besteht, schließlich kommt in beiden Geschichten ein rotes Taschentuch vor….

Fazit: Eins sehr guter Krimi in spannendem historischem Umfeld! Unbedingt zum Weiterlesen empfohlen!