Verwirrendes Privatleben des Gereon Rath

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Das Privatleben des Ermittlers Gereon Rath steht im Mittelpunkt der ersten Seiten von Volker Kutschers viertem Fall "Akte Vaterland". Endlich ist seine Freundin Charly nach einem Jahr in Paris wieder zurück - und Gereon Rath vernachlässigt seine Arbeit. Eigentlich hat er Bereitschaftsdienst an diesem Morgen, doch er hinterlässt seine Nummer nicht, als er zum Berliner Hauptbahnhof geht, um Charly abzuholen. Denn schließlich will er ihr auch noch gleich einen Heiratsantrag machen - endlich, wie er denkt. Doch nicht nur durch die zögerliche Haltung seiner Freundin gerät dieser Antrag zu einem Desaster, sondern auch durch den Anruf seines Kriminalsekretärs, der ihn über einen Mordfall im "Haus Vaterland" am Potsdamer Platz informiert.
Opfer ist ein Spirituosenlieferant, der nach Angaben des kauzigen Gerichtsmediziners Karthaus offenbar im Lastenaufzug ertrunken ist.
Obwohl die Leseprobe diesmal unbewohnt ausführlich ist, kommt die Handlung noch nicht so richtig in Fahrt. Noch ist mir auch unklar, wie der Prolog mit Tokala, dem Fuchs, dem Aussteiger am See, der wohl eine Vergewaltigung oder gar einen Mord beobachtet, in die Geschichte passt.
Eine grundlegend positive Haltung diesem Buch gegenüber ist auch durch die Lektüre des dritten Gereon-Rath-Falls begründet, genau wie durch die Zeit, in der Kutscher seine Fälle ansiedelt. Die Weimarer Republik liegt 1932 in ihren letzten Zügen, Berlin ist durch die Kämpfe zwischen Kommunisten und Nazis geprägt, dazu kommen die Reste der "Goldenen Zwanziger", erste Emanzipationsansätze - insgesamt eine Zeit, die mich sehr interessiert - und über die ich auch gerne im Krimi lese.