Akte Vaterland

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patenkind91 Avatar

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Mit der Akte Vaterland ist Volker Kutscher ein hervorragender Krimi gelungen. Das Buch ist sehr spannend und fesselnd.
Kommissar Rath wirkt zunächst recht unzuverlässig. Eine Leiche wird in einem Lastenaufzug eines berühmten Vergnügungstempels gefunden, doch obwohl Gereon Rath Bereitschaft hat, ist er nicht zu erreichen. Er holt lieber seine Freundin vom Bahnhof ab. Aber gerade diese Verwicklungen zwischen Privatleben und beruflichen Ehrgeiz machen auch einen besonderen Reiz aus. Die Stärken und Schwächen des Hauptfiguren werden gut nachvollziehbar geschildert. Schließlich erfährt er, dass seine Freundin ebenfalls in der Mordkommission als Kommissaranwärterin anfängt. Charly soll in dem Berliner Vergnügungstempel verdeckt ermitteln, während Gereon in der masurischen Heimat nach Zusammenhängen zwischen dem Mord an dem Schnapslieferanten und weiteren Leichen suchen soll. Sowohl Charly als auch Gereon haben es nicht leicht in ihren Ermittlungen. Die räumliche Distanz ist ebenfalls eine Belastung für das junge Liebespaar.
Gut eingebaut in diesen Krimi sind die historischen Gegebenheiten, der Machtgewinn der Nazis, der Sturz der Polizeispitze, die Probleme zwischen Deutschen und Polen. Alles in allem ein Krimi, den ich in höchsten Tönen weiterempfehlen kann.
Ich würde mir nur wünschen, dass der Griff zur Zigarette in den neu verfassten Büchern nicht mehr so im Mittelpunkt steht.