Sein vierter Fall

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steffio Avatar

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Leider hatte ich bisher nicht das Vergnügen, die anderen Bände über den Kommissar Gereon Rath zu lesen, und trotzdem war es kein Problem, dieser Geschichte zu folgen. Gereon Rath hat eigentlich genug um die Ohren, schliesslich ist seine Freundin Charlotte endlich wieder in Berlin, und um sie möchte er sich kümmern, und ihr endlich einen Antrag machen. Da wird ein Toter entdeckt - im Lastenaufzug des Hauses Vaterland - und dieser ist offenlichtlich ertrunken. Schnell wird klar, dass die Zusammenhänge zwischen diesem Toten und drei weiteren in Masuren zu suchen sind, und der Kommissar macht sich auf den Weg dorthin. Derweil ermitteln die Kollegen in Berlin weiter, auch seine Verlobte ermittelt undercover im Haus Vaterland als Küchenhilfe. Und schliesslich klärt sich das Rätsel auf...
Volker Kutscher ist hier ein solider Kriminalroman gelungen, er beschreibt die Polizeiarbeit ohne Handys, ohne ständige Erreichbarkeit und Internet, ohne DNA-Analysen und technischem Schnickschnack. Frauen im Polizeiberuf sind eine Seltenheit und werden von den männlichen Kollegen nicht ernst genommen, und auch die Hierarchie unter Polizisten war wesentlich wichtiger als heute. Die politischen Aspekte der damaligen Zeit werden zwar erwähnt, stehen aber nicht im Vordergrund der Geschichte. Einzig und allein die vielen gerauchten Zigaretten haben ein bischen genervt, kaum eine Seite, auf der nicht eine Overstolz oder Juno angeboten/geschorrt/geraucht wurde. Aber auch das mag damals normal gewesen zu sein!