Vaterland

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nathanielle Avatar

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Ich habe die ersten drei Fälle von Kommissar Gereon Rath noch nicht gelesen, werde dies aber baldmöglichst nachholen. Mir hat "Die Akte Vaterland" sehr gut gefallen. Kommisar Rath und Kommissarsanwärterin Charlotte (Charly) Ritter sind ein Paar, doch sie weist seinen Heiratsantrag vorerst zurück und im Alex (dem Polizeipräsidium im Berlin der 30er Jahre) muss die Beziehung der beiden auch noch geheim bleiben.

Ein Ertrunkener im steckengebliebenen Aufzug zwischen dem 3. und 4. Stock? Die Ermittlungsgruppe "Vaterland" (das Lokal, in dem der Tote gefunden wurde) ermittelt ziemlich schnell, dass dies nicht der erste "Ertrunkene" ist, der mit Curare betäubt wurde. Auch dass diemittlerweile drei Opfer aus dem gleichen Ort in Ostpreußen stammen, wird schnell herausgefunden. Kommissar Rath wird ins ferne Ostpreußen geschickt, um dort vor Ort weiterzuermitteln. Und stößt dort auf viele Hindernisse.

Der Autor beschreibt sehr detailreich die Arbeit der Mordkommission im Berlin der 30er Jahre. Eine Zeit, die gar nicht so lange zurück liegt und doch scheinen es Äonen zu sein. Heute nimmt man Vernehmungen mit einem Mini-Handy auf, früher wurde die Stenographin mitgeschleift...
Es ist kein politischer Krimi, doch werden die politischen Hintergründe nicht vernachlässigt. Man erfährt viel über die Schwierigkeiten der Polizei in diesen Jahren zwischen den Weltkriegen. Der Plot ist spannend und schlüssig gestaltet. Der Leser erfährt erst sehr spät, wer der Täter sein könnte und warum. Aber selbst dann ist die Spannung nicht verloren.

Ein sehr empfehlenswertes Buch, volle Punktzahl: 5 Sterne!!!