Lied und Leid sind ein Anagramm

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herr_stiller Avatar

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Eltern kennen das, Kinder auch: das alte Lied vom Ins-Bett-Bringen. Oder doch das alte Leid.

Und genau da setzt die allerkürzeste Gutenachtgeschichte der Welt an. Die nur zehn Wörter haben will, aber erst einmal darauf hinweist, also das Buch, nicht die Geschichte, dass erst einmal hoch und heilig versprochen wird, dass nach der Geschichte Sense, Aus-die-Maus und Heia-Zeit ist. Spoiler: klappt nie.

Natürlich müssen auch Eltern versprechen, die Geschichte anständig zu erzählen. Nicht gelangweilt, nicht übermüdet, nicht mit einem Fuß aus dem Kinderzimmer raus vor den Fernseher und schon gar nicht mit einem halben Auge aufs Smartphone. Passiert hier nie, zumindest letzteres, aber soll's ja geben. Andere Eltern, andere Ins-Bett-Bring-Sitten.

Und so geht's weiter. Räuspern, warmlesen und klatschen. Alles richtig schön illustriert, furchtbar lustig und ja, man ertappt sich, die Eltern auf jeden Fall und die Kinder, die schon die Grundzüge der Empathie in sich entdeckt haben, die auch. Vermutlich.

Dass zwischendurch das Buch auch mal gedreht werden muss, hilft übrigens dabei, dass man wach bleibt. Als Eltern. Wobei, den Kindern hilft es auch. Beim Wachbleiben, nicht beim Einschlafen, leider.

Aber das ist schon furchtbar lustig und komisch und macht viel Freude. Und die große Frage: Gibt es die zehn-Wörter-kurze Gutenachtgeschichte am Ende wirklich? Oder ist man kurz davor eingeschlafen? Groß und klein, zusammen, aneinandergekuschelt? Finden wir es doch einfach heraus!