spannend, aber nicht tief

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yaltur Avatar

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Der zweite Band um den schwedischen Ermittler John Adderley, der nach seinem Aufenthalt in Amerika als Undercover-Agent gleichzeitig noch von seinen Verfolgern gejagt wird. In Schweden ist er mit dem Fall einer Ermordeten betraut, deren ungleiche Schwester tief in der Geschichte steckt. Dabei kann er jedoch kaum ermitteln, da er selber Ziel von seinen Verfolger wird, vielmehr versucht er, ohne Rücksicht auf die Wahrheitsfindung, seine eigene Haut zu retten.
Von der Geschichte durchaus interessant, in der Sprache sehr prägnant, liest sich das Buch schnell und spannend. Hinter die Geschichte geguckt, bleibt aber vor allem Fassade: eine Identifikation mit dem Ermittler fällt schwer, zu sehr ist er mit seinen eigenen Fragen beschäftigt, selbst die Last, die er sich auflädt, scheint er im weiteren Verlauf wieder von sich abzuschütteln. Beim ersten Band hatte ich den Eindruck, man müsse ihm mehr Demut wünschen. Prompt wird er im zweiten Band ordentlich in die Mangel genommen - aber demütiger wird er nur sehr bedingt. Die weiteren Figuren sind zudem eher stereotyp - insbesondere nahezu alle Frauen sind gestört, die Männer sind geringfügig besser, vielleicht aber nur, weil sie etwas blasser bleiben. Atmosphärisch bleibt der Krimi zudem hinter vielen anderen skandinavischen Krimis zurück.
Insgesamt also eher leichte Lektüre, die sich gut weg liest. Über die Geschichte nachdenken sollte man aber lieber nicht so intensiv.