unkonventioneller Thriller

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edda Avatar

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Der Thriller „die andere Schwester“ knüpft an den ersten Teil der Reihe um den Ermittler John Adderley „Der andere Sohn“ an. Allerdings, unabhängig vom ersten Band, erschließt sich der Roman auch so von selbst. Ein Mord ist im schwedischen Karlstad geschehen und John, der mit einer neuen Identität als Ermittler tätig ist, wird der Fall zugewiesen.
Die erfolgreiche Stella, die mit ihrer Schwester Alicia eine Dating App gegründet hat, wird ermordet aufgefunden. John soll sich mit der Aufklärung befassen, ist doch wider Erwartens durch eigene vergangene Verstrickungen abgelenkt und in der Ermittlung behindert. Er ist gezwungen, um zu überleben, Entscheidungen zu treffen, die unkonventionell sind. Mit Bravour bricht Johns Vergangenheit in den Fall ein.
Die Hauptakteure, Alicia sowie John, überschreiten Grenzen und versuchen, jeder auf eigene Weise, damit klarzukommen. Auch das Leben der Schwester Stella entpuppt sich im Nachhinein als weit weniger strahlend als in ihrer Darstellung und hat Wurzeln gelegt, die weit in die Vergangenheit zurückreichen und noch in der Gegenwart bestimmend sind.
Doch in der Gegenwart geht es ums Überleben. Das Autorenduo Peter Mohlin & Peter Nyström haben konsequent einen Spannungsfaden entwickelt, der den Leser durchgängig fesselt. Die Hauptcharaktere, die alle von der Norm abweichende Persönlichkeiten mitbringen, werden verständlich dargestellt und deren Handlungsweisen erscheinen folgerichtig. Es geht um das Überleben, um Verrat, um Täuschung, um Extremsituationen und Entscheidungen. Der Spagat zwischen Selbstjustiz und Gesetz gelingt, denn Mona, eine Sonderermittlerin aus Stockholm erweist sich als „Fels in der Brandung“ und trifft eine kluge Entscheidung.
Ein ungewöhnlicher Thrlller, der hochgradige Spannung erzeugt und auch zu eigenen Gewissensfragen anregt. Inwieweit die Protagonisten sympathisch empfunden werden, ist jedem ja selbst überlassen.