Anstrengende Protagonistin

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lesemiri Avatar

Von

Toni Petzolds Leben läuft so vor sich hin. Ihre Beziehung ist ganz in Ordnung, macht sie aber nicht besonders glücklich. Das Verhältnis zu ihren Eltern ist durchwachsen, der Vater stets eine Bezugsperson, jedoch mit Alkoholproblem, die Mutter unnahbar und gefühlskalt.
Als Toni ihr Augenlicht durch einen Arbeitsunfall verliert, hat sie Glück im Unglück. Sie bekommt eine Gewebespende, mit der sie wieder sehen kann.
Doch mit der neuen Cornea verändert sich auch Toni als Person. Die Gelegenheit, die Mutter der Spenderin kennenzulernen, will sie sich nicht entgehen lassen. Und dort ist sie auf einmal nicht mehr die normale Toni, die etwas chaotisch, unentschlossen und meistens unzufrieden ist, sondern wird zur modischen, charismatischen Antonia. Doch meinen es alle gut mit ihr? Und woher kommt dieses Gefühl, auf einmal nicht mehr alleine im eigenen Körper zu sein?

In "Die andere Tochter" wird kapitelweise im Jetzt und in der Vergangenheit geschrieben, wobei die Stränge immer näher aneinander rücken. Diese Erzählweise hat mir gut gefallen.
Leider bin ich mit Toni als Person nicht warm geworden. Man könnte fast sagen, sie war mir unsympathisch. Ihre Art war für mich oft nicht nachvollziehbar. Das sind natürlich nicht die besten Voraussetzungen für den Roman und haben bei mir persönlich dazu geführt, dass ich mich etwas durch das Buch kämpfen musste.
Die Handlung finde ich dennoch ganz gut konzipiert.
Von mir gibt es drei Sterne.