Unheimlich

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bezel64 Avatar

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Ich kann auf die Frage, wie mir denn das Buch gefallen hat, keine eindeutige Antwort geben. Die Gedanken zum Thema Seelenwanderung bei einer Organspende fand ich unheimlich und sehr faszinierend. Es war interessant, mit zu erleben, wie Toni mehr und mehr den Boden unter den Füssen verliert, indem sie immer tiefer in das Leben der Organspenderin eintaucht und ihr eigenes Leben in Frage stellt.
Das Buch von Dinah Marte Golch hat wirklich sensationelle Ansätze, aber dann kommen auch immer wieder Phasen, in denen sich die Handlung hinzieht und kein rechter Lesefluss aufkommt. Die Ausführungen zum Thema Kunstraub während der NS-Zeit, ebenfalls ein großes Thema in diesem Buch, haben mich sehr beeindruckt. Die Hauptfiguren sind interessant und vielschichtig und das Buch ist für so einige Überraschungen gut. Die Erzählung erfolgt auf zwei Zeitebenen, die sich aufeinander zubewegen und am Ende fügt sich alles zu einem großen und ganzen zusammen. Insofern ist die Gestaltung des Covers, bei dem ein Puzzleteil fehlt, sehr treffend. Insgesamt gesehen ist dies ein nicht alltägliches, intelligentes und spannendes Buch, leider mit einigen Längen.