Wenn geschenktes Vertrauen zur einer Bedrohung wird

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bigz Avatar

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Wenn man durch einen Unfall blind wird und dann das Augenlicht zurückbekommt, dieses Geschenk in Form einer Hornhauttransplantation hat Antonia erahren und sie ist sich sehr bewusst darüber, dass dies nur möglich war, weil ein anderer Mensch gestorben ist. In diesem Fall ist es eine junge Malerin, sehr schön und eingebunden in ein gutes Leben. Antonia würde gerne mehr über diese Frau erfahren, denn seit der Augenoperation hat sie Flashbacks und sie glaubt, das ihr 'ihre Retterin' etwas sagen möchte, etwas sehr wichtiges. Als dann eines Tages ein Brief von deren Mutter bei ihr eintrifft, obwohl ja eine Kontaktaufnahme eigentlich verboten ist, besucht sie diese und bietet ihre Hilfe bei der Auflösung der Wohnung der Tochter an. Dies macht ihre Beziehung zu dieser Familie noch persönlicher und das natürliche Misstrauen anderen gegenüber blockt Antionia hier einfach ab, bei der vorgegebenen Konstellation ja nur zu verständlich. Doch das hat Folgen, Folgen, die auch ihre eigene Familie in höchste Gefahr bringt. Und so wird, schon ein bisschen unerwartet, aus dem anfangs eher als Drama eingeordneten Roman dann auch noch eine richtig heftige Kriminalgeschichte, die es für Antonia notwendig macht, sich dem Geheimnis der eigenen familiären Hintergründe zu stellen.
Ein sehr ungewöhnliches Buch, intensiv, packend in mehr wie einer Beziehung, hochdramatisch und einfach auch sehr spannend, denn wohin die Reise geht, wie sich alles, bis zu einem sehr authentischen Ende hin, auflöst, das kann man wirklich nicht voraussehen. Man ist, sozusagen von der ersten Seite an, mit dabei, wenn einen der sehr flüssige Schreibstil der Autorin, verbunden mit dem Element zweier aber sehr nahe beieinander liegender Zeitebenen, mitnimmt auf diesen auch sehr emotionalen Weg und wir zusehen können, wie sich die junge Frau aus dem Strudel der Geschehnisse 'befreit'.