???-Dystopie

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
shopaholicpony Avatar

Von

Beim Cover hatte ich mich (trotz dass ich durch ??? und Eschbach super hyped war) anfangs gefragt, warum es so dunkel gestaltet wurde, waren doch früher immer bunte Bilder zu sehen und aktuelle Mode sind eindeutig farbige Buchschnitte, welcher hier zusätzlich einfach schwarz ausfällt.
Auch, wenn das Ganze im Erwachsenenalter spielt, müsste man dies ja nicht so unaufregend gestalten.

Die Antwort darauf kann ich mir nach Lesen des Buchs nun selbst geben:

Typisch für Andreas Eschbach findet man hier einen flüssigen Schreibstil vor, der immer mal wieder Parallelen der Situationen der drei ??? aufgreift, was schön gemacht ist.
Allerdings frage ich mich ernsthaft, wieso man sich dazu entschlossen hat, jedem Mitglied einen vor allem vom Job geprägten Charakter zu geben, sowie mindestens zwei der drei eine eher negative Stimmung anzuhaften.
Genauso gut hätten die Hintergrundgeschichten auch positiv verlaufen können.

Nachdem ich hinten im Buch Werbung für die Graphic Novels gefunden habe, in welchen es wohl auch eher traurig um den emotionalen / psychischen Zustand steht, wundert es mich, warum diese Art der Lebensdarstellung der drei so viel Anklang zu finden scheint. Aber dies scheint sich eben wohl in der Gestaltung des Covers wiederzufinden. Ich hätte mir jedenfalls gewünscht, dass sie ihr Hobby zum Beruf machen und hier einfach etwas erfahrener und erwachsener werden.
Auch hätte man gut und gerne einige Anspielungen weglassen können, die die frühere Freundschaft als leicht toxisch dargestellt hat. Ich habe mich daraufhin mit einem anderen ???-Fan unterhalten und wir waren beide der Meinung, dass dies in den früheren Geschichten einfach nicht zugetroffen hat und dies eine schlechte Neuinterpretation der Personen ist.

Außerdem fand ich das Alter, in welchem die Geschichte spielt etwas befremdlich. Warum hat man sich dazu entschlossen, die Charaktere mit über 50 aufzugreifen?
Sie im jungen Erwachsenenalter zu begleiten, hätte mich mehr gefreut.
Und ja, mir ist klar, dass die Hintergrundstory dann nicht funktioniert hätte. Allerdings hätte man diese mMn auch einfach komplett anders gestalten können. Es ist nicht so, als hätte dies dem Fall irgendwie unter die Arme gegriffen.

Zum Fall kann ich sagen, dass ich die Lösung in der ersten Hälfte des Buchs spätestens bereits gelöst hatte und nur darauf gewartet habe, bis Justus, Peter und Bob nun auch endlich darauf kommen. Das funktioniert für Bücher, die für junge Menschen geschrieben wurden für mich, aber nicht wirklich, wenn der Anspruch ist, die Zielgruppe und auch das Alter der Protagonisten nach oben zu schrauben.

Die Konstellation und das Thema an sich waren schön gewählt, die Auflösung auch passend gestaltet.
Allerdings habe ich mich doch recht über die Besetzung des Rechtsanwaltes gewundert, der am Ende auftritt und den ich als reinen Fanservice verbuche.

Insgesamt empfinde ich es nicht als Zeitverschwendung, das Buch gelesen zu haben, weiß aber nicht, ob ich es noch einmal in die Hand nehmen werde, da mich das Setting mit den Differenzen nicht einfangen konnte. Wahrscheinlich hätte man die Geschichte auch in maximal 300 Seiten erzählen können.
Falls es einen weiteren Teil gibt, würde ich dennoch auf Grund des Ausgangs dazu greifen. 3,5 Sterne abgerundet auf 3, da ich die anderen euphorischen Rezensionen nicht so ganz nachvollziehen kann.