Florentine, Flensburg und flauschige Tiere

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justm. Avatar

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Florentine ist 13, wohnt in Flensburg, liebt die Farbe grün (kann rot hingegen gar nicht leiden) und das Lösen von Kriminalfällen.
Allein darin unterscheidet sie sich schon von, zum Beispiel, ihren Mitschülern. Aber auch weil sie Dinge, die Andere "normal" finden, nicht so gut kann. Wie beispielsweise lügen oder unterscheiden, wann Menschen eventuell etwas gar nicht so meinen, wie sie es sagen. Aber für solche Situationen hat sie ja ihre beste Freundin Maja. Und die hilft ihr natürlich auch, als Florentine, nach den Ferien, ein richtig echter Fall in den Schoß fällt.

Auch wenn der titel-gebende Fall der Kuscheltiere letzten Endes eher in den Hintergrund gerät, schafft Autorin Alice Pantermüller es dennoch einen ganz anderen richtigen und dennoch "kinderfreundlichen" Fall zu konstruieren, der so einige Wendungen mit sich bringt. Als erwachsener Leser mag man die relativ schnell erkennen, aber die angepeilte Zielgruppe dürfte dennoch ihre Freude haben.

Diesbezüglich muß auch die tolle Gestaltung des Buches hervorgehoben werden: es ist durchweg als ein Ordner gestaltet - so wie Florentine nun mal ihre Fälle abheftet - und hat überall kleine illustrierte Gimmicks wie z.B. Kartenausschnitte oder Gedächtnisprotokolle. So macht das Lesen gleich doppelt Spaß.

Kurzum: Florentine ist vielleicht anders, als die Norm, aber genau das macht sie zu einer hervorragenden Protagonistin. Man hat nie das Gefühl, daß sich über sie lustig gemacht wird - es sei denn durch Figuren, die ohnehin als "Bösewichte" charakterisiert werden - viel mehr wird das, was sie besonders macht, als Stärke herausgestellt. Und genauso sollte es auch sein.

Für junge Krimi-Fans, aber auch ganz allgemein für junge Leser*innen, die eventuell selbst ein bißchen "anders" sind und sich hier wiederentdecken könnten.