Amok vs. Kultur

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suselovesbooks Avatar

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Dieses Buch beschäftigt sich mit so viele Dingen, aber hauptsächlich mit der Frage, "Darf man ein Schreckensereignis nutzen, um etwas Kulturelles oder Kreatives daraus zu schaffen?". Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten und eine pauschale Lösung gibt es für mich nicht.

Kaleb Erdman erzählt von seinen Erlebnissen und Erinnerungen den Amoklauf betreffend und versucht so das Thema für sich aufzuarbeiten. Er bereist die verschiedenen Orte um Antworten zu finden, versucht für sich zu begreifen, welche Erinnerungen sind echt und ist das eigene Erlebte, Grund genug für ein Trauma.

Der Erzählstrang des Dramatikers war für mich störend. Ich hatte das Gefühl er wollte aus den Gesprächen nur seinen Vorteil für seine Kunst ziehen. Was uns wieder zur Eingangsfrage zurückbringt. Darf jemand darüber erzählen und urteilen, der selbst nicht in der Situation war? Mit Anstand und Würde kann man ein künstlerisches Projekt mit dieser schweren Thematik gern umsetzen. Effekthascherei lehne ich dagegen ab. Ich bin hin und her gerissen.

Das Buch hat mich teilweise schockiert, traurig gemacht und leer zurück gelassen, andererseits gab es auch lustige und herzberührende Momente. Der Autor hat eine ganz besondere Art Bücher zu schreiben, die einem auf jeden Fall im Gedächtnis bleiben.