Beschäftigung mit der Beschäftigung
Die Ausweichschule behandelt ein Thema, das viele Menschen anzieht wie ein Autounfall. Sensationslust. Auch, wenn wir es nicht immer zugeben möchten. Doch dem wirkt der Autor hier ganz klar entgegen - er hat aus seinen Erlebnissen keine möglichst emotionale und dramatische Beschreibung einer Tat gemacht, die auch ohne Ausschmücken entsetzlich ist. Dieses Buch ist etwas ganz besonderes, denn wir Lesenden erleben mit, wie der Autor sich damit beschäftigt, wie er dieses Buch schreiben kann, darf und soll. Seine Beschäftigung mit der Beschäftigung mit dem Erlebten. Diese neuen Perspektiven, die kritische Auseinandersetzung mit seiner Rolle, mit seiner Verantwortung als Autor dieses Werkes, ist eine definitive Leseempfehlung. Und: Es regt zum Nachdenken über die Erzählweise der Medien und die Art, wie wir Neuigkeiten erfahren und aufnehmen, an.