Direkt, selbstkritisch und bedrückend fesselnd

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isabellamaroni Avatar

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Kaleb Erdmann schafft mit diesem Buch etwas Besonderes: Als Fünftklässler erlebt er am Gymnasium in Erfurt den Amoklauf als Augenzeuge mit, nimmt Therapie in Anspruch und entscheidet sich Jahre später, dieses Erlebnis in seinem Buch zu thematisieren. Dabei handelt es sich nicht um einen reinen Bericht der Erlebten. Was mir an diesem Buch besonders gefällt, ist die ehrliche, selbstkritische Haltung des Autors, die Metaebene, die er immer wieder offen gegenüber uns Lesern offenbart: warum schreibe ich dieses Buch? Inwiefern sind meine Erinnerungen verzerrt? Was macht es mir mir und in den Lesern, auch noch Jahre später dieses Thema parallel zu den verfügbaren Polizeiberichten aufzuschreiben? Eine absolute Leseempfehlung, da es sehr einfühlsam ist und ohne Effekthascherei auskommt. Man muss schmunzeln, grübeln und weinen. Ein tolles Buch!