Ein Blick in die Vergangenheit
Ein Dramatiker will mit seinem Stück einen Amoklauf aufarbeiten. Deshalb nimmt er mit dem Autor Kontakt auf, der als Elfjähriger den Amoklauf von Erfurt miterlebt hat. Lange hat der Autor gedacht, er habe die Ereignisse von damals überwunden. Nun muss er jedoch feststellen, dass doch einiges wieder hochkommt. In ihm selbst festigt sich die Überlegung, er könne sich den Ereignissen aus seiner Jugend selbst noch einmal mit einem Text widmen. Die Idee beginnt in ihm zu arbeiten. Er sucht nach seinen Erinnerungen, nach Artikeln, nach Menschen. Er besucht Orte, trifft Menschen. Und irgendwann will er der Einladung des Dramatikers folgen, sich das fertige Stück anzuschauen.
Wie will man das begreifen, was eigentlich unbegreiflich ist. Wie muss das erst für die Kinder und Jugendlichen sein, die das Unbegreifliche erleben mussten. Der Autor, der das Glück hatte, nicht das Allerschlimmste sehen zu müssen, merkt, dass ihn die Beschäftigung mit der Vergangenheit und mit seinem zukünftigen Buch mehr mitnimmt als er erwartet hatte. Er stellt auch fest, dass andere anders an eine mögliche Aufarbeitung herangehen. Auch der Dramatiker hat eine andere Sichtweise. Vielleicht kann ihm das sogar helfen, selbst unterschiedliche Blickwinkel einzunehmen. Wie weit wird er mit seinem Buchprojekt kommen?
Kaleb Erdmann war als Elfjähriger tatsächlich am Gutenberg Gymnasium in Erfurt. Er war am Tag der Tat in der Schule. Er hat sich entschlossen zwanzig Jahre nach der Tat, ein Buch über die Ereignisse zu verfassen. Wie er den Autor in das Werk stellt, der dabei ist, an dem Text zu arbeiten, das gibt dem Roman, der eben auch Roman genannt wird, eine besondere Perspektive. Einerseits sehr dicht dran, aber auch mit einer gewissen Distanz. Er beschreibt den Prozess des Arbeitens, die unsicheren Erinnerungen eines Fünftklässlers, sein Umfeld. Das gibt dem Werk zwar etwas unfertiges, aber auch etwas Besonderes. Vielleicht kann man eine solche Tat einfach nicht hundertprozentig erfassen, vielleicht bleiben immer Fragen offen. Der Roman ist nicht so wie man möglicherweise erwartet hat, das kann im ersten Moment ein wenig unbefriedigend wirken, doch je länger man darüber nachdenkt, desto mehr ist man berührt und empfindet, dass es mit dieser Herangehensweise doch alles seine Richtigkeit hat.
4,5 Sterne
Wie will man das begreifen, was eigentlich unbegreiflich ist. Wie muss das erst für die Kinder und Jugendlichen sein, die das Unbegreifliche erleben mussten. Der Autor, der das Glück hatte, nicht das Allerschlimmste sehen zu müssen, merkt, dass ihn die Beschäftigung mit der Vergangenheit und mit seinem zukünftigen Buch mehr mitnimmt als er erwartet hatte. Er stellt auch fest, dass andere anders an eine mögliche Aufarbeitung herangehen. Auch der Dramatiker hat eine andere Sichtweise. Vielleicht kann ihm das sogar helfen, selbst unterschiedliche Blickwinkel einzunehmen. Wie weit wird er mit seinem Buchprojekt kommen?
Kaleb Erdmann war als Elfjähriger tatsächlich am Gutenberg Gymnasium in Erfurt. Er war am Tag der Tat in der Schule. Er hat sich entschlossen zwanzig Jahre nach der Tat, ein Buch über die Ereignisse zu verfassen. Wie er den Autor in das Werk stellt, der dabei ist, an dem Text zu arbeiten, das gibt dem Roman, der eben auch Roman genannt wird, eine besondere Perspektive. Einerseits sehr dicht dran, aber auch mit einer gewissen Distanz. Er beschreibt den Prozess des Arbeitens, die unsicheren Erinnerungen eines Fünftklässlers, sein Umfeld. Das gibt dem Werk zwar etwas unfertiges, aber auch etwas Besonderes. Vielleicht kann man eine solche Tat einfach nicht hundertprozentig erfassen, vielleicht bleiben immer Fragen offen. Der Roman ist nicht so wie man möglicherweise erwartet hat, das kann im ersten Moment ein wenig unbefriedigend wirken, doch je länger man darüber nachdenkt, desto mehr ist man berührt und empfindet, dass es mit dieser Herangehensweise doch alles seine Richtigkeit hat.
4,5 Sterne