Erinnerung, Trauma und die Grenzen des Erzählens

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arbnora.ra Avatar

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In Die Ausweichschule verarbeitet Kaleb Erdmann die Erinnerungen eines Erzählers, der als Kind den Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium miterlebte und sich mehr als zwanzig Jahre später erneut intensiv mit dem Ereignis auseinandersetzt. Dabei geht es nicht nur um die Tat selbst sondern auch um Fragen nach Erinnerung, Deutungshoheit und der Rolle von Literatur: Darf man sich so einem Thema literarisch annähern? Welche Geschichten machen wir uns zu eigen, bis sie wahr erscheinen?

Mich hat die Thematik sehr interessiert, und ich fand die Herangehensweise bewegend sowie zum Nachdenken anregend. Gerade die selbstkritischen und literaturtheoretischen Fragestellungen haben mir gut gefallen. Gleichzeitig war der Text für mich nicht immer leicht zugänglich, da der Schreibstil mit seinen Ausschweifungen es für mich erschwerte, der Handlung zu folgen. Insgesamt war es eine spannende Leseerfahrung, aber nicht ganz das, was ich mir vorgestellt hatte.