Gefangen in der Vergangenheit
Das traumatische Ereignis eines Amoklaufs ereilt das Erfurter Gutenberg-Gymnasium im Jahre 2002. Der 19-jährige ehemalige Gutenberg-Schüler Robert Steinhäuser erschießt elf Lehrer, eine Referendarin, eine Sekretärin, zwei Schüler, einen Polizeibeamten sowie sich selbst. Der Erzähler dieser Geschichte ist an diesem denkwürdigen vor Ort und die Geschehnisse lassen ihn bisher auch über zwanzig Jahre später nicht los. In einem Versuch der Verarbeitung beschließt er ein Buch über diese schreckliche Tat zu schreiben, ist dabei aber geprägt von Selbstzweifeln, ob er überhaupt das Recht hat, das Thema wieder in den Fokus zu stellen.
Der Autor Kaleb Erdmann erzählt die Geschichte in einem gefühlvollen und aus meiner Sicht auch sehr passenden Schreibstil, der mich direkt zu Beginn des Buches auch an den denkwürdigen Tag zurückführt. Die authentische und unaufgeregte Schilderung der Ereignisse haben mich berührt und sofort in den Bann gezogen. Erdmann gelingt es aus meiner Sicht hervorragend, dieses brisante Thema anzupacken, ohne mit Klischees zu arbeiten oder mit reißerischen und gewaltverherrlichenden Bildern den Leser zu beeindrucken. Vielmehr geht er, reflektiert aus der Sicht des Erzählers als Betroffener, auf den Umgang mit dem Erlebten ein. Wie gelingt es, ein solch traumatisches Erlebnis aus seinem eigenen Leben wieder zu verdrängen? Darf man dabei so weit gehen, Menschen mit dem vielleicht Vergessenem erneut zu konfrontieren? Eine wirklich spannende Auseinandersetzung, die gerade aufgrund der hohen Authentizität sehr nahe geht.
Insgesamt ist "Die Ausweichschule" ein mehr als lesenswerter Roman, der auch zu recht auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2025 vertreten war. Der hochwertige Schreibstil und die intelligente Umsetzung eines mehr als schwierigen Themas haben mich beeindruckt, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.
Der Autor Kaleb Erdmann erzählt die Geschichte in einem gefühlvollen und aus meiner Sicht auch sehr passenden Schreibstil, der mich direkt zu Beginn des Buches auch an den denkwürdigen Tag zurückführt. Die authentische und unaufgeregte Schilderung der Ereignisse haben mich berührt und sofort in den Bann gezogen. Erdmann gelingt es aus meiner Sicht hervorragend, dieses brisante Thema anzupacken, ohne mit Klischees zu arbeiten oder mit reißerischen und gewaltverherrlichenden Bildern den Leser zu beeindrucken. Vielmehr geht er, reflektiert aus der Sicht des Erzählers als Betroffener, auf den Umgang mit dem Erlebten ein. Wie gelingt es, ein solch traumatisches Erlebnis aus seinem eigenen Leben wieder zu verdrängen? Darf man dabei so weit gehen, Menschen mit dem vielleicht Vergessenem erneut zu konfrontieren? Eine wirklich spannende Auseinandersetzung, die gerade aufgrund der hohen Authentizität sehr nahe geht.
Insgesamt ist "Die Ausweichschule" ein mehr als lesenswerter Roman, der auch zu recht auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2025 vertreten war. Der hochwertige Schreibstil und die intelligente Umsetzung eines mehr als schwierigen Themas haben mich beeindruckt, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.