Gelungen!
Berührend, aber nie schwermütig, tatsächlich sowohl informativ als auch intelligent unterhaltsam und nie langweilig.
Eine Autofiktion über den Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium vor mittlerweile über zwanzig Jahren - das kann ja nur schief gehen und wer will sowas eigentlich lesen, könnte man denken, aber Kaleb Erdmann ist es tatsächlich gelungen, sich diesem Ereignis in seiner Kindheit zu stellen und mit "Die Ausweichschule" ein wirklich überaus gelungenes Buch darüber zu schreiben, das meiner Meinung nach immer den richtigen Ton trifft und die Begleitumstände des Amoklaufs persönlich und (selbst-)kritisch, aber ohne Schuldzuweisung darstellt.
Das Buch und sein namensloser Protagonist werden mir in Erinnerung bleiben und ich drücke Kaleb Erdmann die Daumen für den Deutschen Buchpreis!
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, es sei denn, die auf der Hand liegenden Trigger sind zu belastend.