Sehr empfehlenswert x toller Schreibstil

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fruggielicious Avatar

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Die Ausweichschule von Kaleb Erdmann / Rezension

Ich hatte sagen wir mal Sorge und Respekt davor, dieses Buch zu lesen. Zum Einen weil das Thema sehr belastend ist und zum Anderen weil ich Angst vor einem „How can I make this about me“ Leseerlebnis hatte. Weiter unten versuche ich in Worte zu fassen, wie es schlussendlich gelaufen ist. Kurz zum Inhalt:

Kaleb Erdmann erlebt als Elfjähriger den Amoklauf am Gutenberg Gymnasium in Erfurt im Jahr 2002 und er nimmt uns mit auf eine autofiktionale Reise in die Vergangenheit.

Das Buch hat mich schwer bewegt und begeistert. Der Schreibstil des Autors ist unmöglich zu beschreiben, aber ich hatte beim Lesen den Gedanken, dass hey, ja, das ist der Grund, warum ich gern lese. Ich habe schon mehrere Jahre nicht mehr an diesen spezifischen Amoklauf gedacht und die Lektüre hat alles zurückgebracht.

Der Autor hat die Geschichte gar nicht um sich selbst kreisen lassen, obwohl es sich mehr als angeboten hätte. Ganz im Gegenteil, er hinterfragt seine Erinnerungen, er hinterfragt seine Rolle und sogar, ob er überhaupt über Erfurt schreiben darf. Aber ja, das darf er nicht nur, ich denke das Buch war mehr als notwendig. Viel Zeit ist vergangen, das Thema ist leider aktueller denn je.

Macht Euch gern ein eigenes Bild!

5/5⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️