so intensiv und brutal
„Die Ausweichschule“
Von Kaleb Erdmann
Dieses Buch hat in mir so viele Gefühle, Gedanken und auch Ängste ausgelöst.
Es hat mich tief getroffen und berührt und ich habe vor den offenen und sehr persönlichen Einblicken des Autors großen Respekt.
Kaleb Erdmann war 11 Jahre alt und Schüler der 5. Klasse am Erfurter Gutenberg-Gymnasium, als sich im Jahr 2002 der Amoklauf ereignete. An diesem Vormittag sitzt er mit seinen Mitschüler*innen im Klassenraum, als der ehemalige Schüler Robert Steinhäuser bewaffnet hereinstürmt, sich umsieht und seinen Amoklauf im Gebäude fortsetzt. Die Kinder können aus der Schule fliehen.
Mehr als 20 Jahre später kehrt dieses Ereignis für Kaleb Erdmann mit Wucht zurück und reißt vieles erneut auf. Er versucht, sich zu erinnern, „richtig“ zu erinnern. Was ist wahr und was hat sich sein Gedächtnis im Laufe der Zeit selbst zusammengesetzt?
In seinem Buch sammelt er seine vielen Gedanken aus der „Kindersicht“, teilt seine Erinnerungen, fügt Interviews, (Zeitungs-)Berichte und Geschichten ehemaliger Freunde hinzu.
Er schreibt vom „Heute“ und von der Idee, dieses Buch zu schreiben. Wir dürfen an seinem Prozess teilhaben, lesen von Gesprächen mit einem Dramatiker, von seiner Auseinandersetzung mit den eigenen Erlebnissen und von der Arbeit am Text.
Immer wieder kommt er zu den Ereignissen zurück, hat Erinnerungen, die vielleicht gar nicht so stattgefunden haben. Welche Geschichten sind wirklich die eigenen, welche stammen von außen? Und wie sehr kann man den Erinnerungen überhaupt trauen?
Und wie sehr muss ich traumatisiert oder betroffen sein, um ein „Recht“ auf ein Trauma zu haben?
Ab wann habe ich die Erlaubnis, darüber zu schreiben?
Bin ich „genug“ betroffen, habe ich „genug“ Schreckliches erlebt?
Ein großartiges, intensives Leseerlebnis, das dank mancher wirklich humorvollen Szenen (z. B. die ICE-Toilette in Kapitel 12) auch Leichtigkeit und unerwartet komische Momente bereithält.
Lest dieses Buch und plant auch Zeit danach dafür ein. Zum reflektieren und drüber sprechen.
Von Kaleb Erdmann
Dieses Buch hat in mir so viele Gefühle, Gedanken und auch Ängste ausgelöst.
Es hat mich tief getroffen und berührt und ich habe vor den offenen und sehr persönlichen Einblicken des Autors großen Respekt.
Kaleb Erdmann war 11 Jahre alt und Schüler der 5. Klasse am Erfurter Gutenberg-Gymnasium, als sich im Jahr 2002 der Amoklauf ereignete. An diesem Vormittag sitzt er mit seinen Mitschüler*innen im Klassenraum, als der ehemalige Schüler Robert Steinhäuser bewaffnet hereinstürmt, sich umsieht und seinen Amoklauf im Gebäude fortsetzt. Die Kinder können aus der Schule fliehen.
Mehr als 20 Jahre später kehrt dieses Ereignis für Kaleb Erdmann mit Wucht zurück und reißt vieles erneut auf. Er versucht, sich zu erinnern, „richtig“ zu erinnern. Was ist wahr und was hat sich sein Gedächtnis im Laufe der Zeit selbst zusammengesetzt?
In seinem Buch sammelt er seine vielen Gedanken aus der „Kindersicht“, teilt seine Erinnerungen, fügt Interviews, (Zeitungs-)Berichte und Geschichten ehemaliger Freunde hinzu.
Er schreibt vom „Heute“ und von der Idee, dieses Buch zu schreiben. Wir dürfen an seinem Prozess teilhaben, lesen von Gesprächen mit einem Dramatiker, von seiner Auseinandersetzung mit den eigenen Erlebnissen und von der Arbeit am Text.
Immer wieder kommt er zu den Ereignissen zurück, hat Erinnerungen, die vielleicht gar nicht so stattgefunden haben. Welche Geschichten sind wirklich die eigenen, welche stammen von außen? Und wie sehr kann man den Erinnerungen überhaupt trauen?
Und wie sehr muss ich traumatisiert oder betroffen sein, um ein „Recht“ auf ein Trauma zu haben?
Ab wann habe ich die Erlaubnis, darüber zu schreiben?
Bin ich „genug“ betroffen, habe ich „genug“ Schreckliches erlebt?
Ein großartiges, intensives Leseerlebnis, das dank mancher wirklich humorvollen Szenen (z. B. die ICE-Toilette in Kapitel 12) auch Leichtigkeit und unerwartet komische Momente bereithält.
Lest dieses Buch und plant auch Zeit danach dafür ein. Zum reflektieren und drüber sprechen.