Tolles Buch!

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yvonnelesenundso Avatar

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Kaleb Erdmanns "Die Ausweichschule" ist ein klug komponierter Roman, der mit viel sprachlicher Finesse und psychologischem Feingefühl eine beunruhigend aktuelle Thematik aufgreift: Wie sehr sind unsere Bildungsräume auch Orte des Ausweichens, der Vermeidung und Verdrängung?

Der Autor schafft es, gesellschaftliche Brüche und persönliche Ängste in subtilen Zwischentönen zu verhandeln. Die Charaktere wirken lebendig und vielschichtig, die Handlung entwickelt sich ruhig, aber konsequent. Besonders beeindruckend ist Erdmanns Blick für das Unsichtbare hinter dem Offensichtlichen. Man braucht zunächst etwas, bis man reinkommt, aber dann entwickelt das Buch einen regelrechten Sog.

Zurecht findet sich dieser Roman auf der Longlist des Deutschen Buchpreises – eine lesenswerte Stimme in der aktuellen deutschsprachigen Literatur.