Trauma: Schule

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macaronslover Avatar

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Ich selbst arbeite in einem Kindergarten und die Vorstellung von einem Amoklauf ist einfach nur grausam! Den Amoklauf in Erfurt habe ich nur am Rande mitbekommen, damals war ich einfach noch zu jung. Ich lebe aber nur wenige Autominuten von Winnenden entfernt! Diese schreckliche Geschichte hat die ganze Gegend damals tief erschüttert und wird mir für immer in Erinnerung bleiben!

Es ist der Tag der Abiprüfung im Jahr 2002 als Robert S. Bewaffnet in seine ehemalige Schule stürmt und etliche Menschen tötet. Viele Jahre später kann Kaleb Erdmann das erlebte noch immer nicht vergessen.

Was für eine spannende Thematik. Ich finde das Buch sehr zweigeteilt. Es geht zum einen um die Entstehung und die Recherche zu diesem Buch! Wir begleiten Erdmann auf seinem Weg zurück in die schmerzhafte Vergangenheit. Und dann geht’s ganz konkret um den Amoklauf von Erfurt. Dieser Teil war natürlich Ultra spannend! Es ist wie im Buch beschrieben, die Erinnerungen an diese grausame Taten sind im Gehirn vorhanden, werden aber verdrängt. Als ich einige Fakten zum Amoklauf gelesen hatte, waren die Erinnerungen plötzlich wieder da. Es war sehr interessant die Sichtweise eines anwesenden Schülers zu lesen! Die Wahrnehmung aus der Sicht der Kinder hat mich sehr erstaunt! Was mich aber sehr erschreckt hat war der Umgang mit dem Trauma der Behörden! Wie immer sind Institutionen nicht eingestellt auf den Ernstfall! Das hat man ja bei Corona erst wieder gesehen! Gehandelt wird, wenn es zu spät ist! Wenn ich lese, das es nur eine fähige Therapeutin zur Behandlung von traumatischen Ereignissen gab, dann stellen sich mir die fusshaare auf! Alles in allem eine grausame Erinnerung, die durch Erdmann aber einen neuen Blickwinkel bekommen hat! Die Geschichte drumherum war oft ein wenig zäh! Man liest heraus das Traumata eben unbehandelt ein Leben lang bleiben, sich festigen und eben nicht von alleine verschwinden! Sie lauern! Tief in uns!