Verliert sich in vielen Nebensächlichkeiten
"Die Ausweichschule" von Kaleb Erdmann hat es immerhin auf die Shortlist des diesjährigen Deutschen Buchpreises geschafft. So etwas macht neugierig auf ein Buch. Doch nachdem ich die Lektüre beendet habe, lässt es mich ratlos rätselnd zurück, wie es dazu gekommen sein könnte. Wenn sich etwas wirklich ganz Besonderes und Preisverdächtiges darin verstecken sollte, dann hat es sich zumindest mir als Vielleserin und geübter Bucheinschätzerin nicht gezeigt. Gegen Ende klingt es auch so, als ob der Autor tatsächlich einen Roman über die Geschehnisse rund um das Attentat an seiner Schule in Erfurt schreiben hätte wollen, der aber von allen Verlagen abgelehnt worden sei.
Hier handelt es sich nun um etwas, das ich kritisch die Überbleibsel aus diesem misslungenen Schreibprozess nennen würde. Mit sehr viel Wohlwollen könnte es etwas Ähnliches wie ein Memoir sein - dafür gibt es für mich aber deutlich zu wenig gelungene Selbstreflexion in diesem Buch. Für mich wirkt es wie ein künstlich konstruierter Versuch, eine Geschichte um etwas zu schreiben, das der Autor ganz am Rande als 11-jähriger mitkommen hat: den Amoklauf in Erfurt. Leider gibt das eigene Erleben des Jungen nicht viel her, das berichtenswert wäre, eben so wenig wie die spärlichen Informationen, die er rund um den Amoklauf zusammenträgt. Vielleicht kann man ihm mit viel Wohlwollen zu Gute halten, dass er nichts erfinden wollte? Geschätzt 70 Prozent des Buches bestehen aber leider aus für mich sehr uninteressant geschilderten Details aus dem Alltagsleben des Autors, viel wird dabei einfach irgendetwas gegessen oder irgendwo herumgegangen. Weder die psychische Befindlichkeit des Autors noch der Amoklauf an sich sind mir durch dieses Buch in irgendeiner Weise näher gekommen. Am ehesten bleiben noch die Referenzen auf andere Autoren im Gedächtnis, die sich an ähnlichem versucht haben: einer nicht zu reißerischen Aufarbeitung realer Mordfälle anhand weniger Details, und die dahinter stehende Frage, ob es zwangsläufig ein langweiliges Buch werden muss, wenn man so wenige Informationen hat und selbst nur ganz am Rande betroffen war.
Vielleicht verbirgt sich in diesem Buch irgendetwas Großartiges, das die Jury des Deutschen Buchpreises erkannt hat und sich vor mir verbirgt. Persönlich tendiere ich zu 2 bis 3 Sternen, wobei ich schon viele bessere Bücher gelesen habe, die ich mit 3 Sternen bewertet habe. Dem Buch nur deshalb 3 Sterne zu geben, weil es ein Buchpreiskandidat war, wäre nicht mehr meine ehrliche Meinung. Also 2 Sterne für ein Buch, aus dem mit Überarbeitung sicher etwas viel Interessanteres werden hätte können - ohne zugleich in die Sensationsberichterstattung zu gehen - es hätte gereicht, wenn der Autor selbst mit seiner Persönlichkeit für mich greifbarer geworden wäre, abseits all der Alltagsbanalitäten.
Hier handelt es sich nun um etwas, das ich kritisch die Überbleibsel aus diesem misslungenen Schreibprozess nennen würde. Mit sehr viel Wohlwollen könnte es etwas Ähnliches wie ein Memoir sein - dafür gibt es für mich aber deutlich zu wenig gelungene Selbstreflexion in diesem Buch. Für mich wirkt es wie ein künstlich konstruierter Versuch, eine Geschichte um etwas zu schreiben, das der Autor ganz am Rande als 11-jähriger mitkommen hat: den Amoklauf in Erfurt. Leider gibt das eigene Erleben des Jungen nicht viel her, das berichtenswert wäre, eben so wenig wie die spärlichen Informationen, die er rund um den Amoklauf zusammenträgt. Vielleicht kann man ihm mit viel Wohlwollen zu Gute halten, dass er nichts erfinden wollte? Geschätzt 70 Prozent des Buches bestehen aber leider aus für mich sehr uninteressant geschilderten Details aus dem Alltagsleben des Autors, viel wird dabei einfach irgendetwas gegessen oder irgendwo herumgegangen. Weder die psychische Befindlichkeit des Autors noch der Amoklauf an sich sind mir durch dieses Buch in irgendeiner Weise näher gekommen. Am ehesten bleiben noch die Referenzen auf andere Autoren im Gedächtnis, die sich an ähnlichem versucht haben: einer nicht zu reißerischen Aufarbeitung realer Mordfälle anhand weniger Details, und die dahinter stehende Frage, ob es zwangsläufig ein langweiliges Buch werden muss, wenn man so wenige Informationen hat und selbst nur ganz am Rande betroffen war.
Vielleicht verbirgt sich in diesem Buch irgendetwas Großartiges, das die Jury des Deutschen Buchpreises erkannt hat und sich vor mir verbirgt. Persönlich tendiere ich zu 2 bis 3 Sternen, wobei ich schon viele bessere Bücher gelesen habe, die ich mit 3 Sternen bewertet habe. Dem Buch nur deshalb 3 Sterne zu geben, weil es ein Buchpreiskandidat war, wäre nicht mehr meine ehrliche Meinung. Also 2 Sterne für ein Buch, aus dem mit Überarbeitung sicher etwas viel Interessanteres werden hätte können - ohne zugleich in die Sensationsberichterstattung zu gehen - es hätte gereicht, wenn der Autor selbst mit seiner Persönlichkeit für mich greifbarer geworden wäre, abseits all der Alltagsbanalitäten.