Verursachte gemischte Gefühle beim Lesen
"Die Ausweichschule" ist kein klassischer Roman über den Erfurter Amoklauf, wie man es zunächst vielleicht erwarten würde. Wer hier eine chronologische Nacherzählung der Ereignisse, eine detailgenaue Schilderung der Tat oder ihrer unmittelbaren Folgen sucht, wird enttäuscht werden. Vielmehr ist das Buch ein meta-literarisches Projekt: Es geht weniger um den Amoklauf selbst als um die Schwierigkeit, darüber zu schreiben – und darum, wie der Autor mit seiner eigenen Erinnerung und seiner Rolle als Überlebender ringt.
Gerade dieser Ansatz hat mich anfangs etwas ratlos zurückgelassen. Der Einstieg fiel mir schwer, die Erzählweise wirkte teilweise sehr wirr, und vor allem die fehlenden Anführungszeichen in Dialogen machten es unnötig mühsam, den Gesprächen zu folgen. Auch sprachlich gab es Punkte, die mich gestört haben – etwa das inkonsequent eingesetzte Gendern. Entweder man gendert durchgehend oder man lässt es bleiben, beides wäre für mich in Ordnung gewesen, aber die Mischung wirkte inkonsequent und störte meinen Lesefluss.
Besonders irritierend empfand ich zudem die wiederkehrenden Passagen über das „Reinpissen“ in Flaschen. Für einen Roman, der so ein sensibles Thema behandelt, wirkte das auf mich deplatziert und eher befremdlich.
Am Ende hat mich der Roman mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Einerseits ist der Ansatz, nicht einfach eine Tat zu rekonstruieren, sondern den Schreibprozess selbst zum Thema zu machen, durchaus interessant. Andererseits hatte ich andere Erwartungen an das Buch und fand vieles im Ton und in der Umsetzung schwierig. Insgesamt würde ich daher 3 von 5 Sternen vergeben.
Gerade dieser Ansatz hat mich anfangs etwas ratlos zurückgelassen. Der Einstieg fiel mir schwer, die Erzählweise wirkte teilweise sehr wirr, und vor allem die fehlenden Anführungszeichen in Dialogen machten es unnötig mühsam, den Gesprächen zu folgen. Auch sprachlich gab es Punkte, die mich gestört haben – etwa das inkonsequent eingesetzte Gendern. Entweder man gendert durchgehend oder man lässt es bleiben, beides wäre für mich in Ordnung gewesen, aber die Mischung wirkte inkonsequent und störte meinen Lesefluss.
Besonders irritierend empfand ich zudem die wiederkehrenden Passagen über das „Reinpissen“ in Flaschen. Für einen Roman, der so ein sensibles Thema behandelt, wirkte das auf mich deplatziert und eher befremdlich.
Am Ende hat mich der Roman mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Einerseits ist der Ansatz, nicht einfach eine Tat zu rekonstruieren, sondern den Schreibprozess selbst zum Thema zu machen, durchaus interessant. Andererseits hatte ich andere Erwartungen an das Buch und fand vieles im Ton und in der Umsetzung schwierig. Insgesamt würde ich daher 3 von 5 Sternen vergeben.