wie lange darf man über ein Attentat reden?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
sassy1804 Avatar

Von

Ich war ganz gespannt auf das Buch von Kaleb Erdmann, der ein Buch über den Amoklauf in Erfurt geschrieben hat.
Er war als Augenzeuge als 5. Klässler, mit gerade einmal 11 Jahren, dabei. Dabei, als der Täter in seine Klasse kommt und anschließend 16 Menschen an der Gutenbergschule erschießt. Abgespeichert hat er den Täter als Ninja und überlegt sich öfter mal, während des Buches, ob er die kindlichen Erinnerungen richtig abgespeichtert hat in seinem Kopf.
Er war dabei, als die komplette Schule in eine Ausweichschule ziehen musste, da die Gutenbergschule komplett kernsaniert wurde.
Erdmann schreibt wahnsinnig interessant, stellt sich die Frage, ob man Jahre später immer noch über ein Attentat, bei dem man den Täter gesehen hat, aber doch kindlich abgespeichert hat, reden bzw schreiben darf, oder ob das gesellschaftlich nicht geht.
Der Prozess dieses Buches wird autofiktional beschrieben.
Für Menschen, die denken, dass es ein Tatsachenroman ist, ist das Buch nichts, denn der Autor springt sehr viel gedanklich und mir war es zu distanziert. Aber ich war auch noch nie in so einer Situation.