Nicht wie erwartet – eher mittelmäßig

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Emily Rudolfs Thriller "Die Auszeit" verspricht mit einem auffälligen Cover und einem verlockenden Klappentext einen spannenden Ausflug in die düstere Welt eines abgelegenen Retreats, garniert mit einem Mord und einem Netz aus Lügen und Intrigen. Doch kann der Roman halten, was er verspricht?

Der Schreibstil der Autorin zieht den Leser von Beginn an in seinen Bann. Flüssig und mitreißend geschrieben, fesselt er die Aufmerksamkeit und lädt dazu ein, das Buch in einem Zug zu verschlingen. Rudolf nutzt geschickt den Wechsel zwischen verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen, um die Spannung hochzuhalten und den Leser gekonnt zu manipulieren.

Das Setting des abgelegenen Retreats in den Bergen bietet eine atmosphärische Kulisse, die den perfekten Rahmen für die sich langsam aufbauende Spannung bildet. Die anfängliche Idylle weicht schnell einem Netz aus Misstrauen und Verdächtigungen, das die Protagonisten umgibt.

Die Charaktere sind vielschichtig und interessant gestaltet, und durch die verschiedenen Erzählperspektiven erhält der Leser Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelten. Besonders gelungen ist die Darstellung der Dynamik innerhalb der Gruppe und die Art und Weise, wie Rudolf die menschliche Psyche und ihre Abgründe erforscht.

Jedoch ist nicht alles perfekt an "Die Auszeit". Trotz des vielversprechenden Aufbaus lässt der Spannungsbogen im Mittelteil etwas nach, und die Auflösung am Ende des Romans wirkt teilweise erzwungen und nicht ganz überzeugend. Einige Handlungsstränge verlaufen im Sande, und die großen Twists bleiben aus.

Insgesamt bietet "Die Auszeit" eine unterhaltsame Lektüre für Fans von spannenden Thrillern. Trotz einiger Schwächen in der Umsetzung und einer nicht ganz zufriedenstellenden Auflösung vermag das Buch zu fesseln und bietet interessante Einblicke in die Welt der Influencer und ihrer dunklen Geheimnisse. Rudolfs Debüt lässt Raum für Verbesserungen, und es bleibt zu hoffen, dass ihre zukünftigen Werke mehr überzeugen können.