Altes Thema und doch erfrischend neu

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borabora Avatar

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Inhalt:
Großbritannien, in naher Zukunft. Ein Pilz hat den Großteil der Menschheit befallen und alle in sogenannte Hungernde verwandelt, denen nur der ungemeine Hunger auf vor Allem Menschenfleisch antreibt. Einmal gebissen, verwandeln sich Gesunde in weitere Hungernde. Die meisten Städte sind verlassen und die meisten Überlebende haben sich in große Flüchtlingsläger zusammengetan. Einige wenige lehnen dies ab und versuchen sich in Gruppen durchzuschlagen. Diese Schrottwühler kämpfen nicht nur gegen die Hungernden, sondern auch gegen die anderen Gesunden um die restlichen Lebensmittel. In einem abgelegenen Militärstützpunkt wird eine Gruppe von Kindern gefangen gehalten und unterrichtet. Sie alle sind infiziert, sind jedoch im Gegensatz zu den anderen Hungernden, in der Lage zu sprechen, denken und lernen. Ziel des Stützpunktes ist es durch die augenscheinlich immunen oder teil-immunen Kinder ein Heilmittel zu erforschen. Eines dieser Mädchen, Melanie, entwickelt Zuneigung zu einer der Lehrerinnen, Miss Justineau. Als Hungernde den Stützpunkt überfallen, können Melanie, Miss Justineau, zwei Soldaten und die leitende Wissenschaftlerin flüchten und versuchen sich nach Beacon, dem nächstgelegenen Lager, durchzuschlagen.

Meine Meinung:
Die Hungernden sich nichts mehr und nicht weniger als Zombies. Filme und Serien zu diesem Thema gibt es viele, ein Buch über Zombies ist für mich vollkommen neu. Auch der andere Ansatzpunkt, nämlich dass einige wenige Befallene Teil-Immun sind, fand ich großartig. Nicht nur das "normale" sich durchkämpfen oder suchen nach einem Heilmittel, sondern Kinder, die wohl die letzte Hoffnung der Menschheit sind. Auch der Krieg gegen die Schrottwühler, die aus welchen Gründen auch immer, lieber ihr Glück draußen bei den Hungernden versuchen als in den Lägern, bringt einen etwas anderen Gesichtspunkt in die Geschichte.
Was mir gut gefallen hat, ist, dass es diesmal ein Pilz ist, der die Leute befällt und kein Virus. Vieles im Buch wird wissenschaftlich gestützt (ich bin keine Wissenschaftlerin aber es hat sich alles sehr logisch angehört) und macht den Verlauf der Geschichte nachvollziehbar. Das Ende ist überraschend und obwohl ich mir einen anderen Ausgang gewünscht hätte, bildet der Schluss einen schönen Abschluss der Story.
Das einzige, was mich gestört hat, ist, dass ich die Gefühle der Lehrerin Melanie gegenüber schlecht verstehen kann. Der Autor liefert zwar eine Erklärung dafür, trotzdem kann ich mir schlecht vorstellen, dass man eine infizierte Person, auch wenn es ein kleines Mädchen ist, so nah an sich heranlassen würde.
Der Schreibstil des Autors ist flott und liest sich sehr angenehm, ich habe das Buch im Nu fertig gelesen. Alles in Allem bin ich positiv überrascht, dass einem Thema, das fast schon ausgeleiert ist, doch neues Leben eingehaucht werden kann. Von mir volle 5 Sterne !