Spannender Endzeitroman mit überraschendem Ende

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comeasitmay Avatar

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Melanie geht davon aus ein ganz normales Kind zu sein. Sie lebt zusammen mit den anderen in einer unterirdischen Anlage, in der jeder eine eigene Zelle hat. Diese verlässt sie nur für den Unterricht, der bei verschiedenen Lehrern stattfindet oder für die chemische Dusche, in deren Anschluss alle Kinder einen Teller voller Maden bekommen, die alle wichtigen Nährstoffe enthalten. Durch Gespräche weiß sie, dass in der Welt außerhalb die sogenannten „Hungernden“ eine ständige Gefahr darstellen, da sie die Menschen anfallen. Deshalb ist sie froh darüber, dass sie in Sicherheit ist.
Natürlich ist es ein wenig merkwürdig, dass die Kinder von Soldaten zum Unterricht gebracht werden – fixiert an Rollstühlen und hin und wieder wird eines der Kinder hinter die schwere Stahltür gebracht, hinter der eine unbekannte Welt liegt, und kehrt nicht mehr zurück. Aber nachdenken möchte Melanie nicht darüber. Bis sie eines Tages hinter die Tür gebracht wird und erkennen muss was sie wirklich ist und weshalb sie in diesem scheinbar sicheren Bunker gehalten wird.

Ein sehr spannendes Buch mit einem mehr als unerwarteten Ende. Hin und wieder kam mir der Sprung von dem Kind Melanie, das sich nichts sehnlicher wünscht, als von seiner Lehrerin geliebt zu werden, zu der Melanie, die in der Lage ist recht erwachsene Entscheidungen zu treffen, zu groß vor. Andererseits macht sie das auch wieder aus.
Die Lovestory gegen Ende hätte, meiner Meinung nach, nicht sein müssen, aber da mich das Ende sowieso komplett überrascht hat, lässt sich das verschmerzen. Letztlich streiten sich auch am Ende die kindliche und die erwachsene Seite in Melanie. Einerseits kennt sie die einzig mögliche Lösung und andererseits möchte sie an dem Altbekannten und ihrer Lieblingslehrerin festhalten. Wie es der mit ihrer Entscheidung geht, ist Melanie erstmal egal.
Insgesamt ein wirklich gutes Buch, auch wenn das Ende einen fahlen Beigeschmack behält. Letztlich ist mir das aber lieber als Happy Endings (zumindest in postapokalyptischen Büchern).