Berührend!

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London, U-Bahn Station Bethnal Green. Im Jahr 1944 hat sich dort, in einer noch nicht zum Streckennetz gehörigen U-Bahn Station, eine kleine, unterirdische Gemeinde gefunden. Hier kommen Menschen unter, die ihre Wohnung verloren haben, es gibt ein Theater, ein Café, einen Kindergarten und auch eine Bibliothek. Leiterin dieser Bibliothek ist Clara Button, die mit ihrer Freundin Ruby Monroe gemeinsam dafür sorgt, dass die Bewohner mit Lektüre versorgt sind, die ihnen ein wenig Abwechslung zum harten Alltag bietet.

Wir begleiten Clara und Ruby abwechselnd durch ihren Alltag. Clara geht ganz in ihrer Arbeit auf, auch um die Trauer um ihren Mann zu betäuben und ihr schlechtes Gewissen zum Schweigen zu bringen. Ruby hingegen wirkt wie eine lebensfrohe junge Frau, die nichts anbrennen lässt, aber auch sie hat ihr Päckchen zu tragen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich habe mit den beiden Frauen mitgelitten und mich an ihren Erfolgen erfreut. Es war schön, wie gut der Zusammenhalt in damaligen Zeiten funktioniert hat, aber der Autorin ist es auch gut gelungen, die Widerstände und Widrigkeiten des Lebens damals darzustellen.

Jedes Kapitel ist mit einem Zitat eines Bibliothekars überschrieben und spiegelt die Liebe zu Büchern, dem Lesen und den Beruf des Bibliothekars wieder.

Ein ganz tolles Buch, das mich an vielen Stellen zu Tränen gerührt hat. Ich kann es daher nur wärmstens empfehlen.