Die Macht des Lesens

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justm. Avatar

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"Die Bibliothek der Hoffnung" ist die wahre Geschichte einer Bibliothek, die sich während des zweiten Weltkrieges in einen U-Bahn-Tunnel "gerettet" hat. Natürlich hat Autorin Kate Thompson ein wenig künstlerische Freiheit walten lassen, aber im Großen und Ganzen sind die von ihr beschriebenen Ereignisse so passiert.

Und das ist für mich, die ich historische Romane nicht zu meinem bevorzugten Genre zähle, immer wichtig: Fakten, die man nachprüfen kann und die eben "einfach nur" durch eine Geschichte drum herum "ergänzt" werden.
Das ist Thompson auch ganz gut gelungen.

Allerdings fand ich die Geschichte irgendwann einfach ein wenig zu gewollt dramatisch.
Ja, sie spielt im Krieg, der furchtbar ist, aber auf jeder zweiten Seite mit der Nase draufgestoßen zu werden, war mir dann doch ein wenig zu viel des Guten.
Vielleicht lag es aber auch daran, daß sich Thompson dafür entschieden hat nicht nur die Geschichte rund um die Bibliothek im früheren Londoner Viertel Bethnal Green zu erzählen, sondern neben - natürlich zweier Liebesgeschichten - am Ende auch noch Elemente der Kriegsgeschichte rund um die Kanal-Insel Jersey mit ins Spiel zu bringen.
Wie gesagt: Das war einfach zu viel gewolltes Drama.

Auch brauchte ich ein wenig bis ich wirklich in einen Lesefluß kam.

Unabhängig davon ist es zumindest eine gute Geschichte über die Macht des Lesens, den Zusammenhalt in schwierigen Zeiten und die wahre Kraft, die von Bibliotheken ausgehen kann.