Mehr als nur eine Bibliothek

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"Die Bibliothek der Hoffnung" beruht auf einer wahren Geschichte einer Londoner Bibliothek im Zweiten Weltkrieg.

Im Mittelpunkt des Romans steht die Bibliothek, die, nachdem ihr eigentliches Gebäude bei einem Angriff zerstört wurde, in die stillgelegte U-Bahn-Station Bethnal Green umgezogen ist, wo auch etwa 5000 Menschen Schutz und ein vorübergehendes zuhause gefunden haben. Die frisch verwitwete Clara Button leitet die Bibliothek zusammen mit ihrer Freundin Ruby Munroe und die beiden liefern den Menschen, die unter dem Krieg leiden, so nicht nur willkommene Ablenkung, sondern stehen auch über ihre eigentliche Aufgabe hinaus hilfreich zur Seite, was besonders bei einigen Männern nicht gut ankommt. Immer wieder zeigt auch der Krieg sein grausames Gesicht und sorgt für weitere schmerzhafte Erfahrungen, wovon Ruby und Clara sich aber nicht unterkriegen lassen.

Mich hat die Geschichte um die unterirdische Bibliothek sehr gefesselt. Es war noch einmal eine ganz andere Perspektive, aus der über die Grausamkeiten des Zweiten Weltkrieges berichtet wurde. Die beiden Protagonistinnen waren mir sehr sympathisch, wie sie sich trotz allem persönlichen Leides und vieler Entbehrungen für ihre Bibliothek und die Menschen in der U-Bahn-Station stark machen und immer wieder Mittel und Wege finden, ihnen etwas Hoffnung zu schenken. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar und so anschaulich, dass man sich gut in die Zeit und die unterirdische Bibliothek versetzen konnte.