Magie und Melancholie
Diese Leseprobe aus Masateru Konishis „Die Bibliothek meines Großvaters“ vermittelt auf den ersten Blick eine einfühlsame, poetisch gefasste und zugleich stille Geschichte, die sich mit dem Altern, Erinnerung und Fantasie beschäftigt – und dabei das Thema Demenz auf originelle, liebevolle Weise aufgreift.
Konishi gelingt es, den Alltag mit einem Hauch Magie und Melancholie zu versehen, ohne ins Kitschige abzurutschen. Ein blauer Tiger, der Türen öffnen kann, wird nicht bloß als „Spinnerei“ abgetan – vielmehr wird das fantastische Element mit sanfter Skepsis, aber auch kindlicher Faszination behandelt. Besonders gelungen ist der Kontrast zwischen Kaedes nüchterner, oft pragmatischer Perspektive und der märchenhaft wirkenden Welt des Großvaters.
Auch kleine, konkrete Beobachtungen (z. B. der Geruch alter Tinte, das Lichtmuster im Gesicht des Großvaters) erzeugen eine dichte, sinnliche Atmosphäre. Die Sprache ist dabei durchgängig klar, aber reich an Bildern.
Konishi gelingt es, den Alltag mit einem Hauch Magie und Melancholie zu versehen, ohne ins Kitschige abzurutschen. Ein blauer Tiger, der Türen öffnen kann, wird nicht bloß als „Spinnerei“ abgetan – vielmehr wird das fantastische Element mit sanfter Skepsis, aber auch kindlicher Faszination behandelt. Besonders gelungen ist der Kontrast zwischen Kaedes nüchterner, oft pragmatischer Perspektive und der märchenhaft wirkenden Welt des Großvaters.
Auch kleine, konkrete Beobachtungen (z. B. der Geruch alter Tinte, das Lichtmuster im Gesicht des Großvaters) erzeugen eine dichte, sinnliche Atmosphäre. Die Sprache ist dabei durchgängig klar, aber reich an Bildern.