Cozy

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Ich bin ja eher die Thriller- als Krimileserin, dennoch fühlte ich mich auf Anhieb zu "Die Bibliothek meines Grossvaters" hingezogen.. und bereue dieses Tête-à-tête keinesfalls!

Obwohl die Thematiken "Krimi" und "Demenz" wenig nach cozy klingen, ist dieses Buch genau dies, weil einfach auch viele andere Eindrücke dem Leser geschenkt werden.

Man findet typische Merkmale der japanischen Kultur vor - was ja nur logisch ist, wenn die Handlung in Japan spielt. ;)
Davon ab sieht man die wunderschöne Beziehung von Kanae zu ihrem kürzlich an Lewy-Body-Demenz erkranktem Großvater, der dennoch würdevoll und scharfsinnig ist. Hier fühlte ich mich an meinen eigenen Großvater erinnert und war voller Sehnsucht und zugleich Dankbarkeit. 🖤
Doch ist Kaedes Präsenz weitaus größer - man lernt sie auch im Umgang mit Kollegen kennen, was sie äußerst bildlich werden lässt..und letztendlich gerät sie in Gefahr.

Anfangs sind es kleine Rätsel des Alltags, die Kaede und ihren Großvater beschäftigen; hier fand ich das Prinzip des Mitdenkens wirklich schlau ausgearbeitet und hatte Freude am Rätsel raten.
Nach einer Weile war für mich die Luft jedoch raus und ich empfand schon etwas Langeweile, bis die Handlung eben einen gekonnten Haken schlug!
Gen Ende gab Autor Masateru Konishi nochmal alles und enttäuscht seine Leser auch nicht: Spannung, Philosophie, Wohlwollen!

Dieses Buch ist eine Ode an die Kriminalliteratur, ein Gedicht was von der Liebe von Enkeltochter zum Großvater handelt, ein bildliches Sudoku und eine niedergeschriebene Pause vom Alltag.